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Wir sollten Wolfgang Menges völlig überzogenen Parodien jetzt nicht politisch so hoch hängen.
Der Schuss ging sowieso nach hinten los und hat den Wolfgang Menge gewaltig geärgert.
Menge wollte mit dem Ekel Alfred den typisch deutschen Spießer karikieren und verhohnepiepeln, aber das TV-Volk hat über Alfreds Sprüche gejubelt und seine derben Scherze oft mit der Bemerkung "aber recht hatter, der Alfred" quittiert.
Der NDR war über diesen Schuss in den Ofen ziemlich erbost und wollte die Serie vorzeitig absetzen, aber man entschloss sich dann aufgrund der gewaltigen Einschaltquoten dann doch noch zum Weitermachen.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!





Die Spanier bekommen, was sie gewählt haben:
Invasorenanlandung am spanischen Badestrand vor ein paar Tagen:
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Oh je, nach so langer Zeit dürfte das sehr schwierig sein.
Ich hatte die damalige Diskussion verfolgt und die Verärgerung Menges aus meiner Erinnerung beschrieben.
Auf die Schnelle habe ich nur das Folgende gefunden, aber man kann zwischen den Zeilen lesen, wie kontrovers die damaligen Meinungen zum Ekel Alfred verliefen:
Einem Teil des Fernsehpublikums der Siebziger allerdings erschloss sich diese satirische, gesellschaftskritische Absicht der Serie gar nicht - jener Schicht, die in der Sendung verspottet wurde: "Tetzlaff, als abschreckendes Beispiel entworfen, wird zu einer Figur, mit der sich viele - zumindest streckenweise - identifizieren", fasste der Schriftsteller und Schauspieler Franz Xaver Kroetz 1974 in der "Frankfurter Rundschau" den unerwarteten Sympathisierungseffekt zusammen, den Ekel Alfred bei einem Teil der Zuschauerschaft ausgelöst hatte. Kroetz sollte gute zehn Jahre später die Hauptrolle in "Kir Royal" spielen, eine der wenigen anderen ARD-Serien, deren Ruhm ihre Ausstrahlung derart überdauert hat wie im Fall von "Ein Herz und eine Seele".
Bis "Ein Herz und eine Seele" tatsächlich eingestellt wurde, sollten noch zwei Jahre vergehen. Da war nicht mehr Brandt Kanzler, sondern Helmut Schmidt. Die Fronten zwischen den Volksparteien verwischten. Der Autor Wolfgang Menge sah sich zudem gezwungen, politisch Rücksicht zu nehmen: "Der Schmidt ist tabu, der Kohl ist tabu, der ganze Wahlkampf ist tabu. Ich komme mir so richtig kastriert vor", klagte er in einem Interview - ohne dabei an seiner Erfindung Alfred Tetzlaff zu zweifeln: "Diese Figur wird immer so interessant oder so uninteressant sein wie das politische Umfeld."
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