Was man so alles noch erfährt - wie alles zusammen hängt und wie wir belogen werden.
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nach Bedarf ganzen Artikel lesen.Der kleine Blick hinter den Vorhang des Medien-Netzwerks der SPD: Ob so mancher Zeitungskäufer weiß, dass ein Teil des Preises in der SPD-Kasse landet, und warum wer über wen wie schreibt?
Jetzt stellen Sie sich bitte kurz vor, Sie wären Abonnent der Zeitung „Märkische Allgemeine“ oder lesen einfach gern deren Website. Was heißt, Sie wohnten irgendwo in der Westhälfte des Landes Brandenburg, dem Vertriebsgebiet des Blattes oder Sie sind sogar Fan des Märkischen von Außerhalb.Nun lesen Sie im Nachrichtenteil/Medien einen Artikel „Ihrer“ Zeitung über eine Veranstaltung am Mittwoch im Schloss Bellevue. Bundespräsident Steinmeier und die Bertelsmann Stiftung hatten im Rahmen ihrer gemeinsamen Reihe [Links nur für registrierte Nutzer] dorthin eingeladen, um über die Medien zu diskutieren und die Frage, wie sie weiterhin als Basis liberaler Gesellschaften fungieren können. „Fakt oder Fake?“
Sie lesen also interessiert und stellen dann erstaunt fest: Die Bertelsmann Stiftung wird in ihrer Märkischen mit keinem Wort erwähnt. Aber Sie halten das für durchaus wichtig. Irgendeinem Transparenz-Gedanken folgend möchten Sie aber wissen, warum eigentlich nicht. Erster Anhaltspunkt: Der Autor des Artikels mit der Überschrift „Sind Fakten nur noch Ansichtssache?“ heißt Jean-Marie Magro. Also fragen Sie einfach mal bei Herrn Magro nach, ob er vielleicht ein nicht ganz unwichtiges Detail etwa vergessen hätte. Sie rufen bei der Märkischen an, die nette Dame am Telefon möchte Sie gerne ans Service Center verweisen, die wären morgen ab acht Uhr wieder verfügbar, aber Sie sind hartnäckig und möchten eine Verbindung direkt in die Redaktion zu Herrn Magro. Die Verbindung wird Ihnen gewährt.
Sie bedanken sich und googlen RND. Sie werden fündig: RND steht für RedaktionsNetzwerk Deutschland. Das ist die zentrale Redaktion der Madsack Mediengruppe in Hannover. Nun klärt sich auch auf, warum im Impressum der Website der Märkischen aus Brandenburg die Madsack GmbH aus dem niedersächsischen Hannover verantwortlich zeichnet. Ihr gehört nämlich das Blatt. Und dieses [Links nur für registrierte Nutzer] mit ihrer modischen Binnenmajuskel bieten den zum Verlag gehörenden Zeitungen in acht der 16 Bundesländer Inhalte an, auf die die Redaktionen täglich zurückgreifen können, um ihre Seiten zu füllen. Wenn man so will also ein interner Wettbewerber zu den alteingessenen Nachrichtenagenturen wie dpa oder Reuters. Insgesamt profitieren so vom RedaktionsNetzwerk bis zu eine Millionen Leser (Zahlen von 2012), wenn man die Inhalte, die an weitere Anzeigenblätter, TV-Produktion, den Hörfunk und weitere Dienstleistungsbereiche geliefert werden, nicht auch noch mit einrechnet.
Jean-Marie Magro hat seinen Artikel über die Steinmeier-Veranstaltung in der er vergaß, die Bertelsmann Stiftung zu erwähnen, also auf Halde geschrieben. Die Redaktion der Märkischen fand das am Abend spannend genug, den Artikel zu veröffentlichen und hat also zugegriffen. Oder hat Hannover so entschieden? In Neudeutsch auf jeden Fall so etwas, wie ein internes Content-Geschäft.
Und vor ein paar Tagen bot Jean-Marie Magro der Madsack-Content Maschine einen Artikel an, der so ging: „So geht es nach dem „Ja“ der SPD weiter“: „66 Prozent der SPD-Mitglieder haben für den Koalitionsvertrag mit der Union gestimmt. Damit steht der Neuauflage einer Großen Koalition nichts mehr im Wege. Wie geht es nach der Bekanntgabe des Ergebnisses weiter? Ein Blick auf die wichtigsten Fragen.“ Die Hannoversche Allgemeine fand es toll und hat zugegriffen. Steinmeier ohne Bertelsmann wollte man an der Leine dann zwar nicht haben, dafür nahm man am Mittwoch ein Interview, das [Links nur für registrierte Nutzer] einem Politiker vom linken Parteiflügel der SPD führte.
Und für diese ganze Recherche haben Sie nun kaum mehr als eine Stunde benötigt und doch einiges erfahren, das Ihnen vielleicht hilft, sich eine eigene Meinung zu bilden. Möglicherweise haben Sie sogar eine Idee davon bekommen, warum die Bertelsmann Stiftung nicht erwähnenswert ist, wenn ein SPD-Bundespräsident die Presse zum Gespräch einlädt. „Im Schloss Bellevue diskutierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Journalisten über Fake News. Es stellten sich dabei Fragen, die tief ins Mark gingen.“, schreibt Jean-Marie Magro. Und sein Artikel liest sich so, das man annehmen kann, er war höchst selbst zu Gast bei Steinmeier und der Bertelsmann Stiftung. Letztere war ihm leider kein einziges Wort wert. Ach, macht ja nichts.
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"FORUM BELLEVUE ZUR ZUKUNFT DER DEMOKRATIE"
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