
Zitat von
derNeue
In einer pluralistischen Gesellschaft macht die alte Unterscheidung zwischen oben und unten keinen Sinn mehr.
Schau dazu einfach in die Politik: Wer sitzt an den Hebeln der Macht? Größtenteils Politiker, die eigentlich von der "unten" Schicht kommen. Sowohl in den Altparteien als auch in der AfD.
"Das Kapital" ist überhaupt kein definierter Begriff. War er noch nicht mal bei Marx. Es ist ein reines Schlagwort ohne klaren Inhalt. Meinst Du damit die Großkonzerne und ihre Gewinninteressen? Oder auch den Mittelstand? Oder alle Klein- und Familienbetriebe?
Die Wirtschaft insgesamt bildet nur einen Faktor, der das Handeln der Politiker beeinflußt. Viel mehr beeinflußt werden deutsche Poliitiker z.B. durch : ausländischen Interessen. Oder: den Medienmächtigen im Land. Weil diese die Werte vorgeben, die das Volk übernimmt und nach denen es sein Wahlverhalten ausrichtet. Medien bestimmen daher viel stärker, wer die Macht im Staat erlangt als Wirtschaftskonzerne.
Großkonzerne haben auf die deutsche Politik heute eine im Großen Und Ganzen viel zu geringe Macht. Dafür brauchst Du Dir nur anzuschauen, wie sie von der Politik systematisch kaputt gemacht werden. Z.B. aktuell die Autoindustrie, das Rückrat unseres Wohlstandes. Die Folgen werden alle Deutschen zu spüren bekommen.
Das ist nur teilweise richtig. Natürlich wollten die Alliierten bei der Errichtung des deutschen Nachkriegsstaates ihre eigenen Interessen durchsetzen. Daneben wollten sie aber auch den neuen deutschen Staat so gestalten, wie ihre eigenen Länder im Innern aufgebaut sind: als parlamentarische Demokratien. Bzw. im Sozialismus als Diktatur. Deswegen wurden alle von der SU eroberten Gebiete Diktaturen, und alle vom Westen eroberten Gebiete Demokratien. Das war in Korea nicht anders wie in Deutschland. Und das blieb auch später im kalten Krieg so. Vietnam z.B, wurde ein kommunistische Diktatur, weil die Amerikaner den Vietnamkrieg verloren (besser: beendeten).
Du verwechselst "sozial"mit "sozialistisch". Sozial bedeutet: dem Schwächeren zu helfen, einfach aus der Einsicht heraus, daß er der Hilfe bedarf. Es ist also eine moralische Entscheidung. Diese Entscheidung kann einerseits freiwillig sein, im privaten Bereich. Sie muß aber auch staatlich vorgegeben werden, also unfreiwillig, in der sozialen Marktwirtschaft. Denn wenn der Reiche eine moralische verpflichtung hat, etwas von seinem Geld abzugeben, dann kann der Staat diese Handlung nicht der freiwilligen Entscheidung überlassen, sondern er muß dafür sorgen, daß das auch passiert. Durch Steuern.
Aber, und das ist das Entscheidende: in angemessenem Rahmen.
Der Staat darf nie soweit gehen, ihm den größten Teil seines Reichtums wegzunehmen, denn damit nimmt er ihm ein essentielles Grundrecht, das Recht auf Eigentum.
Menschen streben nach Eigentum. Nicht nur, um sich ein bequemes Leben zu ermöglichen, sondern vor allem, um geistig und in seinen Handlungen frei und selbstbestimmt zu bleiben. Das ist der eigentliche Sinn des Eigentumsrechtes. Ein Mensch ohne materielles Eigentum wird zum Sklaven des Staates, er ist jederzeit erpressbar vpon der Staatsmacht, er kann wie eine Marionette am Faden herumgeführt werden.
Nimm den Menschen ihr Privateigentum und übertrage alles auf den Staat, dann hast Du die perfekte Diktatur. Eine kleine Schicht herrscht dann despotisch über alle. Exakt das ist in allen sozialistischen Staaten auch so gekommen. Sämtliche Macht konzentriert sich dann auf diese Clique und sie beginnt, die große Masse des Volkes zu unterdrücken, zu quälen und auszurauben.
Nun läßt sich das Privateigentum nie so ganz komplett abschaffen. Ein solches Staatsgebilde würde sofort in sich zusammenbrechen, weil ein derartiger Zustand für keinen Menschen auszuhalten wäre. Die vollständige Abschaffung jedes Privateigentum war der Idealzustand, den die Kommunisten sich erträumten, den sie aber nie ganz verwirklichen konnten. Sie blieben immer in der Vorstufe, dem "Sozialismus" stecken. Und auch der war für die Völker schon schlimm genug. Er war das große Übel, die große Pest des 20. Jahrhunderts und dauert ja teilweise bis heute fort.
Nun noch zum Begriff "Gemeinschaft des Volkes", nach dem, wie Du richtig sagst, der NSler strebt. Ein Fehler, den Anhänger dieser Ideologie regelmäßig machen (ich habe schon mit vielen, auch in der Arena, diskutiert), ist, nach diesen Ideal einen ganzen Staat ordnen zu wollen.
Das ist aber nicht möglich, denn: dieser Begriff oder dieser Grundsatz sagt über die innere Beschaffenheit des Staates, etwa die Verteilung der Produktionsmittel, oder auch die demokratische Verfasstheit, erst mal überhaupt nichts aus. Es ist viel mehr ein Ideal, eine innere Haltung, die ich durchaus selber auch völlig teile.
Aber: es definiert keine Staatsform. Denn wie soll solch ein "Volkgemeinschaftsstaat" denn verfasst sein? Soll er eine soziale Demokratie mit Marktwirtschaft sein? Oder eine sozialistische Diktatur?
Der Begriff "Volksgemeinschaft" ist ein Wert, keine Verfassung. Es ist ein ertrebenswerter Wert, eine Grundhaltung, die jeder in sich tragen sollte. Meiner Meinung nach allerdings nur neben anderen Grundwerten, etwa den allgemeinen Menschenrechten, die dann nicht nur fürs eigene Volk, sondern für alle Menschen gelten.
Aber wie auch immer: "Volksgemeinschaft" kann keinen Staat konstituieren. Einen germanischen Stamm vor 2000 Jahren vielleicht. Einen modernen Staat aber nicht.