Zitat Zitat von Nathan Beitrag anzeigen
Ja, die Stärkung rückwärtsgerichteter Kräfte im Wandel der Zeiten ist eine ganz typische Erscheinung, an die ich genauso glaube wie du. Aber muss es denn auch zwingend rückwärtsgerichtet sein? Kann man nicht unsere vielen positiven Errungenschaften hinüberretten in neue Zeiten? Immerhin hat diese unsere Gesellschaft ja dann bewiesen, dass sie sich aus eigener Kraft erneuern kann. Warum als zurückfallen in die Barbarei? Warum nicht zurück in die Zukunft? Vergiss auch nicht den Einfluss der Kapitalinhaber. Das ist heute anders als 1933. Die ziehen heute alle Fäden und mit denen muss man auskommen. Gegen Geld hilft keine Gewalt, denn Gewalt braucht das Geld.
Du scheinst "rückwärtsgewand" prinzipiell negativ zu definieren. Das ist unlogisch. Etwas Vergangenes kann gut oder schlecht sein, ebenso wie etwas Neues. Die Frage, ob etwas alt oder neu ist, sagt über die Qualität erst mal nichts aus. Die positiven Errungenschaften will ich genauso wie Du retten, etwa die des Rechtsstaates, wie ihn sich die "Väter der GG" vorgestellt haben. Das Problem ist, daß wir uns wieder davon entfernt haben.
"Rückwärtsgewand" ist ein gefärbter Begriff aus der sozialistischen Mottenkiste. Nach dieser Logik hättest auch die Reformen der Nazis 1933 gut finden müssen,weil sie "vorwärtsgewand" waren, oder die Metternichs. Oder die zur Abschaffung der römischen Demokratie durch Caesar und Augustus, die sie gegen die "rückwärtsgewandten" Republikaner wie Brutus oder Pompejius durchsetzten.
Es geht nicht um rückwärts oder vorwärts, es geht um Inhalte: und da gilt die einfache Regel: was für die Bewohner des Staates, die Staatsbürger, gut ist, was ihnen nützt, was ihnen Freiheit und Selbstbestimmung wie auch materiellen Wohlstand ermöglicht: das ist erstrebenswert und richtig.
Was aber den Mächtigen, kleinen Cliquen und Partikularinteressen (etwa Asylindustrie) nützt, wenn es auf Kosten der großen Mehrheit geht, oder was ausländischen Interessen oder Interessengruppen dient, das ist immer eine schlechte Politik,und solche Politiker, die das fördern, werden ihrer Aufgabe nicht gerecht.