
Zitat von
John Donne
Hallo houndstooth,
es gibt natürlich einen gewissen Druck, keine Frage, in Deutschland z.B. durch den [Links nur für registrierte Nutzer]. Das Hauptversagen sehe ich allerdings bei der Presse selbst. Diese sah und sieht ihren Auftrag - und das durchaus aus eigenem Antrieb - z.T. weniger in möglichst nüchterner, distanzierter und kritischer Berichterstattung als vielmehr darin, die angeblich alternativlosen und moralisch gebotenen politischen Entscheidungen dem zu erziehenden Bürger besser zu erklären und jede Kritik als unanständig, ewiggestrig und undemokratisch abzuqualifizieren. Dieses Versagen fällt m.E. noch mehr auf, wenn man einmal ausländische Medien (im deutschsprachigen Bereich denke ich da etwa an die NZZ) mit den deutschen vergleicht. Letztere nehmen ihre Konsumenten m.E. schlicht nicht mehr ernst - ihr angebotenes betreutes Denken empfinde ich als beleidigend-, wollen aber selbst weiterhin ernstgenommen werden.
Der Prozeß ist durchaus ernst, das möchte ich keineswegs in Abrede stellen.