Der Giftgasangriff auf Halabdscha galt nicht deshalb den Kurden, nur deshalb weil sie Kurden waren, sondern weil sie mit dem damals im Krieg mit dem Irak befindlichen Iranern kollaborierten. Steht übrigens in dem von dir selber verlinkten wiki-Artikel.
Mit dem Feind des Feindes ganz offen und offensiv zu kollaborieren, um diesen dann zu gegebener Zeit wieder in den Rücken zu fallen scheint mir seit Jahrhunderten eine kurdische Spezialität zu sein. Deshalb kriegen sie auch nichts gebacken, werden wie ein Spielball hin- und hergespielt und genau deswegen immer und immer wieder auf die Schnauze fallen, eben weil sich politische Allianzen immer und immer wieder wandeln und dann Rechnungen beglichen werden, die immer und immer wieder die Kurden zahlen werden... bis sie von einer Seite wieder aufgepumpt werden, um für das nächste politische Spielchen als Ball herzuhalten.
Im Jahre 2016 befinden sie sich nun aktuell in einem Bündnis mit den Amis und den Zionisten. Und die gute Presse, die sie jetzt im Westen haben (wie z.B. der von dir zitierte englischsprachige Info-Artikel) resultiert nur daraus. Vergleiche einmal das mediale Image was sie noch in den 90ern hatten (ich hoffe du bist nich ganz so jung und kannst dich erinnern) und frage dich mal selber, wo all die westlichen Tränen für die ewigverfolgten Kurden seinerzeit waren. Damals hat der Mossad den von der Türkei gesuchten Kurdenguru Öcalan gefangen und frei Haus an Ankara geliefert. Und heute lutschen Kurden bei Zionisten und nennen das weitsichtige Politik.![]()
Ehe hier die Opferdarstellungen vollends ins Sentimentale abdriften, sollte zwischendurch daran erinnert werden, dass die Kurden an der Seite Atatürks der türikischen Republik und dem sog. Türkentum erst zum Sieg verhalfen und zwar gegen die westlichen Alliierten und Griechenland und trotz in Aussicht gestellter Autonomie. Da kann man sich über den "Verrat" der Türken beschweren oder die eigenen strategischen Fähigkeiten. Gegenüber den Bevölkerungszahlen der Ethnien, die hier herumschwirren, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Ich habe jedenfalls bisher keine einzige verlässliche Quelle gefunden.
Ex septentrione lux
Assad soll lt. n-tv Teile Syriens aufgegeben haben oder diese aufgeben.
--> die Okkasion zur Gründung des kurdischen Staates.
Kurden enthüllen "Assads Plan B": Syrien droht die Teilung
n-tv.de/politik/Assad-gibt-Teile-Syriens-auf-Kurden-hoffen-auf-eigenen-Staat-article6835761.html
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Gut, dass auch Erdogan die baldige Gründung Kurdistans begrüsst:Der Bürgerkrieg in Syrien reißt weitere Konfliktlinien auf, die das fragile Gleichgewicht in der gesamten Region durcheinanderwirbeln könnte: In den kurdischstämmigen Teilen der Bevölkerung wächst die Hoffnung auf einen eigenen Staat im Grenzgebiet zum Irak und der Türkei. Angeblich ziehen sich Assads Truppen bereits zurück.
Graphik: akrockefeller.com/wp-content/uploads/2011/08/turkey_kurds_erdagon.jpg
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Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. (hellenische Mysterien, Dionysos, später als Plagiat im Christentum)
Beim Befreiungskrieg unter Atatürk und auch in Gallipoli spielen die Kurden praktisch keine Rolle. Man hat mittlerweile recht gute Statistiken, die das belegen. Man hat dieses Mythos verbreitet, um die Kurden in die neue Republik integrieren zu können und damit sie sich ebenfalls mit der Türkei identifizieren können, nach dem Motto, seht her, die gehören auch dazu, haben auch etwas dazu geleistet.
Hier Statistiken zu der Beteiligung aus den jeweiligen Regionen der Türkei seitens Kurden und anderen zu Gallipoli und dem Befreiungskrieg:
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Auch wenn man kein Türkisch kann, sieht man bereits die Statistiken.
Das sind die Statistiken zu Gallipoli und der regionalen Beteiligung:
Und das die Statistiken zum Befreiungskrieg unter Atatürk:
Gewundert hatte ich mich über den Mythos der angeblichen Beteiligung und Mitwirkung der Kurden die ganze Zeit. Weil kaum ein Kurde über Vorfahren berichten kann, der in Gallipoli oder Befreiungskrieg beteiligt war.
Die wenigen Prozentzahlen im Südosten der Türkei könnten auch ethnische Türken sein. Kurden kann man in beiden Kriegen auf türkischer Seite mit der Lupe suchen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass in öffentlichen Diskussionen sich insbesondere die kurdischen Ultranationalisten hinstellen und daran erinnern wollen, dass angeblich Kurden auf der Seite der Türken in den beiden Kriegen gekämpft hätten und dann kommt der Satz, ohne die Beteiligung der Kurden wäre angeblich die Türkei garnicht möglich gewesen. Wie gross die Beteiligung war, kann man nun selbst sehen, nämlich praktisch Null.
Geändert von Durkheim (01.09.2016 um 11:38 Uhr)
Das Osmanische Reich hat sich natürlich zurückentwickelt, alle Gebiete waren Boden anderer und besetzter Ethnien, die sich ihr Land (teilweise) zurückgeholt haben.
Kein Dieb behält am Ende Entwendetes, der rechtmässige Eigentümer bekommt es früher oder später wieder.
Nun ist Kurdistan an der Reihe, und der Rechtsnachfolger auf dem Boden Kleinasiens dürfte um das Gebiet "Kurdeli" (Land des Kurden) kleiner werden.
Das ist nur gerecht.
Graphik: encrypted-tbn1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRy_uPmya5t7OlbnU12PUBR-LnQ2EOyPQP7KUHlvNQ_A_BsR9mB
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Wieso übersetzt Du denn das Wort "Kurd" nicht? Wenn schon Übersetzung, dann richtig und nicht versuchen Leute für dumm zu verkaufen. Kurdistan/Kurdeli bedeutet direkt übersetzt nicht Land der Kurden, sondern schlichtweg Bergvölkergebiet oder Bergvölkerregion. Und die Karte ist ohnehin falsch, waren die Bergvölkerkurden eine absolute Minderheit in der Region und kamen in der Zahl nach den Türken und Armeniern.
Es handelt sich um eine Bergregion. Wie soll man sonst bezeichnen, als Bergvölker.
Historisch war das Wort Kurde oder Akrad, wie sie von den Arabern bezeichnet wurden, niemals ein ethnischer Begriff, sondern ein Sammelbegriff für Bergvölker verschiedenster Herkunft, siehe Dr. Max Behrendt.
Zumindest vielfach belegt ist die politische Unterstützung des Befreiungskrieges durch Kurden. Wenn es auch keine einheitliche Haltung gab.
Hier bspw.
Martin Strohmeier, Lale Yalcin-Heckmann
"Die Kurden Politik - Geschichte - Kultur"
Beck-Verlag
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S. 90 ff
Was in Bezug auf die Frontlinie Kalifat-"Christentum" ja auch nicht weiter verwundert.
Geändert von brain freeze (01.09.2016 um 13:17 Uhr)
Ex septentrione lux
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