Nicht nur. Generell hält die PYD jegliche innerkurdische Opposition in Syrien klein. Das funktioniert momentan auch nur deshalb so reibungslos, weil eben Krieg herrscht, IS, andere Dschihadisten, die Türkei und das Regime der gemeinsame Feind sind und das natürlich vor geht. Im Grunde muss man sich aber nichts vormachen, eine Gruppe wie die PKK und ihre Ableger sind in der Region absolute Exoten. Es gibt auch unter den Kurden viele Islamisten, die mitunter bei IS und anderen Kopfabschneidern kämpfen.
Die Türkei wird vmtl. auf eine Lösung drängen, die ich hier auch schon mehrfach eingebracht habe: Assad weg, Ausgleich zw. "vernünftigen" Teilen des Regimes und der Opposition, um die Einheit des Landes zu wahren. IS kann dann tatsächlich vernichtet werden und den Kurden ginge es dann anschließend mit vereinten Kräften an den Kragen. Ich denke, darauf arbeitet die Türkei jetzt hin. Weiter auf einen Sturz des Regimes und einen totalen Sieg der "Rebellen" zu setzen, ist bei der Unterstützung aus Russland, dem Iran, dem Irak, Pakistan und bald wohl Indien und China einfach unrealistisch. Die "Rebellen" werden sie aber auch nicht einfach fallen lassen. Natürlich wird auch eine "Front der nationalen Versöhnung und Einheit" (oder wie auch immer das dann heißen sollte) die Kurden in ihrem Gebiet nicht niederringen können. Der Zug ist mMn abgefahren, aber die Türken dürfen ruhig träumen. An ein zusammenhängendes Syrisch-Kurdistan glaube ich nicht, aber eine gewaltvolle Repatriierung "Rojavas" wird es genausowenig geben.Die Kernfrage lautet eher: Schlägt sich die Türkei auf die Seite der FSA oder Assads. Politisch wären die gemäßigten Terroristen den Türken zwar näher, aber das erklärte Ziel, die Integrität des Staates Syrien zu erhalten, wird dadurch kaum erreicht. Ein zerfallendes Syrien würde aber das Kurdenproblem für die Türkei eher verschärfen.




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