Ernst Nolte, durch den Historikerstreit 1986 vielen bekannt, ist im Alter von 93 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.
Ernst Nolte ist tot.
Der Historiker verstarb am Donnerstag (18. August) in Berlin. Die Familie bestätigte entsprechende Informationen des „Tagesspiegels“. Nolte wurde 1923 im nordrhein-westfälischen Witten als Sohn eines Volksschuldirektors geboren. Er promovierte in Freiburg über Karl Marx; seine Habilitationsschrift „Der Faschismus in seiner Epoche” (1963) ist noch heute ein Standardwerk.
1986 sorgte der „Historikerstreit“ zwischen ihm und Jürgen Habermas für Aufsehen. Noltes These, Hitler und der Nationalsozialismus seien eine Reaktion auf die „existenzielle Bedrohung” Deutschlands durch die russische Revolution gewesen, löste damals eine Welle der Empörung und eine langanhaltende Debatte aus. Es folgte der Streit, der zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem düsteren Kapitel der deutschen Geschichte führte.
Nolte, der in Freiburg über Karl Marx promoviert hatte, lehrte bis zu seinem Ruhestand an der Freien Universität Berlin.
Bekannte Werke Noltes sind „Theorien über den Faschismus”, „Deutschland und der Kalte Krieg” sowie „Der Europäische Bürgerkrieg. Nationalsozialismus und Bolschewismus”.