"Zu Weihnachten sollte einfach jedes Kind ein Päckchen bekommen." Dieser Satz, den der Robert-Koch-Gymnasiast Maxi aus der Q12 so selbstverständlich ausspricht, steht symbolisch für die Päckchen-Aktion, die vier Deggendorfer Schulen dieses Jahr ins Leben gerufen haben. Robert-Koch-Gymnasium, Comenius-Gymnasium, Maria-Ward-Schule und Aloys-Fischer-Schule haben gemeinsam mit dem evangelischen Kindergarten und der evangelischen Gemeinde sowie dem BRK-Kindergarten Am Isarpark in Plattling und der Grundschule Angermühle eine Weihnachts-Päckchen-Aktion gestartet, die sich sehen lassen kann. Rund 500 Päckchen warten auf ihre Auslieferung.
Sonja Würf, Lehrerin am Robert-Koch-Gymnasium, hat die Aktion gemeinsam mit Dr. Andrea Thanner, der Kirchenvorsteherin der evangelischen Gemeinde Deggendorf ins Leben gerufen. Thanner ist Mitglied im Helferkreis, Würf engagiert sich ehrenamtlich für die Flüchtlingshilfe.
Beschenkt werden alle Flüchtlingskinder, die im Landkreis Deggendorf untergebracht sind. Auf leise Kritik, die allenthalben zu hören war, dass viele Kinder ja muslimischen Glaubens sind und sie deswegen gar kein Weihnachtsgeschenk kennen würden, reagieren auch die Schüler nur mit einem milden Lächeln. Robert-Koch-Schülerin Melda (17) ist selbst Muslimin: "Ich bekomme jedes Jahr von meinen Freunden auch Weihnachtspäckchen", erzählt sie, "und ich freue mich über jedes einzelne." Und Lehrerin Sonja Würf hat ebenfalls eine gute Methode entwickelt, um Kritiker zum Nachdenken anzuregen: "
Wenn mir beispielsweise ein Schüler sagt, dass er sich nicht an einer Aktion für Flüchtlinge beteiligen will, dann lasse ich mir das gerne auch in einer Argumentation im Rahmen der üblichen Hausarbeiten auf mehreren Seiten ausführen." Da würden die Argumente meist nämlich schnell ausgehen.