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Bereits seit neun Monaten mit vollem Engagement für die neuen Nachbarn unterwegs: Holzkirchens Integrationsbeauftragter Franz Lutje, hier mit zwei Asylbewerbern aus Nigeria.
Holzkirchen – Die Zahl der Asylbewerber in Holzkirchen und auch im Landkreis steigt stetig und damit auch die Aufgaben der freiwilligen Helfer. Der Holzkirchner Gemeinderat hat deshalb einstimmig einen weiteren Integrationsbeauftragten Asyl bestellt: Franz Lutje. Er ist neben Maria Korell und Eva Krause der Dritte im Bunde. Lutje ist bereits seit der Ankunft der ersten Flüchtlinge im September 2014 hoch engagiert dabei und genießt bei den Bewohnern und den freiwilligen Helfern gleichermaßen eine hohe Akzeptanz. Über 20 Jahre war der mittlerweile selbstständige Unternehmer bei internationalen Unternehmen tätig, hat zahlreiche internationale Projekte und Teams geleitet. „Ich war soviel in der Welt unterwegs, mir fällt das gar nicht mehr auf, ob einer schwarz oder weiß ist“, erzählt der Integrationsbeauftragte. Eigentlich sollte das normal sein, aber, wenn jeder ehrlich zu sich selbst ist, sind wir mehrheitlich davon noch meilenweit entfernt – Toleranz ja, aber bitte nicht in der eigenen Komfortzone. „Jetzt brauchen wir mehr Organisation“, betont Lutje. Am Anfang ging es hauptsächlich darum, zuzupacken und kurzfristig Lösungen zu finden. Da das Thema Asylbewerber jedoch ein langfristiges ist, müssen die Strukturen weiter ausgebaut werden. Lutje möchte, dass Teile der Integration stärker auf Landkreisebene angegangen werden. Vor allem die Wohnraumproblematik. Auch die Internetpräsenz des Helferkreises Asyl möchte er landkreisweit aufziehen. Lütje hat einen landkreisübergreifenden Pakt ins Leben gerufen: PIA – Pakt für Integration und Arbeit. PIA besteht aus sieben Bausteinen, nämlich Firmenbesichtigungen, Hospitanzen und Praktika, Berufsvorbereitungsschulen, Qualifizierungspakete, Ausbildung und Anstellung, Asyl-Werkstätten und Start-Up-Unternehmen. Das übergeordnete Ziel aller Bausteine ist es, dass die Leute so schnell wie möglich einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen, dadurch Anerkennung, Integration, Selbstwertgefühl und finanzielle Unabhängigkeit erlangen und gleichzeitig die Sozialkassen entlastet werden. Lutje kombiniert soziale Kompetenz, soziale Intelligenz und wirtschaftliches Know-How. Er weiß sowohl, was im Wohncontainer abgeht und blickt auch über dessen Tellerrand hinaus. Apropos: Der Sprachgebrauch Container oder Wohnheim war gestern, die neuen Nachbarn wohnen nun im „House of Nations“ (Haus der Nationen). Das gefällt den Bewohnern, damit können sie sich identifizieren und das macht sie auch ein bisschen stolz."
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Der Mann ist offenbar ein freiberuflicher "Betreuer", der bei der Umvolkung als Agent ordentlich mitkassieren will.