Holzkirchen - Eine junge Frau aus dem Landkreis wird vergewaltigt. Fortan kann sie sich nicht mehr anfassen, sie mag sich nicht mehr duschen, sie will nicht mehr in einem Bett schlafen. Alles erinnert sie an den Vorfall. Am Montag begann der Strafprozess gegen ihren Peiniger (30).
Der Angeklagte hatte einen sehr netten Eindruck hinterlassen. In der Halle des Miesbacher Bahnhofs sprach der Nigerianer im November 2014 die schüchtern wirkende Frau an. Sie gingen gemeinsam zum Supermarkt. Dort soll der 30-Jährige plötzlich „böse“ geworden sein.
Das berichtete gestern die Mutter des Opfers beim Prozessauftakt vor dem Landgericht München II. Sie erklärte auch, warum die Tochter schließlich dem Mann in eine Asylbewerber-Unterkunft im nördlichen Landkreis gefolgt war. Aufgrund ihrer psychischen Erkrankung habe die Autistin nicht gewagt, dem Fremden zu widersprechen.
Danach sei alles ganz schnell gegangen. Mit Hilfe eines Freundes flößte der 30-Jährige der Frau Alkohol ein. Sie wurde umgehend wehrlos, weil sie keinen Alkohol verträgt. Dann entkleidete der Mann sie vollständig und vergewaltigte sie – einmal im Bett und einmal auf dem Fußboden. Anschließend konnte die junge Frau durch das offene Fenster fliehen.