Neues Kriegsverbrechen der ukrainischen Streitkräfte: Fünf Tote beim Beschuss von Wohnanlagen
In Donezk hat die ukrainische Armee ein weiteres Mal Wohnanlagen beschossen. Darunter das Haus der Kultur. Fünf Menschen sind infolge der Beschüsse ums Leben gekommen. Die Menschen kamen, um humanitäre Hilfe zu bekommen, doch das einzige, was sie fanden, war der Tod. Ein weiteres Geschoss traf einen Trolleybus. Dort wurden fünf Menschen schwer verletzt. Über die offensichtlichen Verbrechen der ukrainischen Streitkräfte, die zu einer großen menschlichen Tragödie geführt haben.
"Hier vor dem Haus der Kultur standen die Menschen Schlange, um sich Hilfsgüter abzuholen. Es standen etwa 400 Menschen vor diesem Gebäude. Das Geschoss traf einen Baum, die Splitter flogen mehrere dutzend Meter weit und töteten nicht nur die Menschen, die vor dem Haus der Kultur standen, sondern die Autofahrer, die in ihren Fahrzeugen auf dem Parkplatz warteten", erzählt der Korrespondent des Ersten Kanal, Denis Dawydow.
Bei den Opfern handelte es sich meist um Rentner und Behinderte. Wie üblich kamen sie zum Haus der Kultur, um eine Ration an humanitären Hilfsgütern zu holen. Sie erhielten dort Konservendosen und Getreide, als das Gelände des Hauses von mehreren Geschossen getroffen wurde.
Nach der ersten Explosion ist jeder, der es konnte, in das Gebäude geflohen. Dort wurden sie in den Keller geleitet. Dort zu sehen: Ein Mann hockt auf den Knien und beweint seine Familie. Bei dem Beschuss sind seine Frau, sein Bruder und sein bester Freund verunglückt. Alle waren auf der Stelle tot. "Sie wurden einfach vor meinen Augen zerfetzt", sagt der Mann mit zitternder Stimme. "Ich bin voller Schrecken, was hier passiert. Einfach schrecklich!"
Die Menschen saßen im Keller des Hauses der Kultur. Das Verlassen des Gebäudes wäre zu gefährlich, denn der Beschuss der ukrainischen Streitkräfte hält an. Im Keller befinden sich überwiegend ältere Menschen. Viele fassen sich ans Herz, fragen nach einem Glas Wasser. Eine ältere Frau hält eine Ikone in der Hand und betet.
Doch die Gebete bleiben unerhört. Die ukrainische Armee setzt den Beschuss unentwegt fort. An einer Bushaltestelle wurde ein Trolleybus von einem Geschoss getroffen. Augenzeugen berichten davon, dass bei dem Bus plötzlich die Fensterscheiben zerbrochen sind und die Passagiere hinter ein Haus liefen, um sich zu verstecken. Auch sie wurden in einen Keller gebracht, um die Beschüsse abzuwarten. Anschließend sind Kriminalermittler der Donezker Volksrepublik sowie OSZE-Beobachter an den Ort des Beschusses gekommen und haben sich von der Situation ein Bild gemacht. In den lokalen Krankenhäusern werden die fünf Schwerverletzten versorgt.
"Die Patienten weisen schwere Verletzungen auf. Eine Frau hat eine schwere Splitterverletzung am Becken, ein Mann hat eine offene Fraktur des Schulterknochens, ein anderer Mann hat eine offene Fraktur des dritten Mittelhandkochens, eine Frau hat eine Splitterverletzung an der Hüfte ", sagt Wadim Onoprienko, stellvertretender Chefarzt der Ersten Oblastklinik von Donezk.
Wir sind zu Besuch bei der Donezker Rentnerin Jekaterina Iwanowna. Sie zeigt uns unseren Kühlschrank, der völlig leer ist. Eigentlich hätte die betagte Frau Recht auf humanitäre Hilfsgüter. Doch sie geht nicht hin. Zu groß ist die Angst, das Haus zu verlassen. Die Geschosse schlagen vor ihrem Hauseingang ein. Und Essen zu kochen ist ebenfalls nicht möglich. "Es gibt kein Wasser, es gibt keinen Strom. Das letzte Mal gegessen habe ich vorgestern", sagt Jekaterina Iwanowna. "Doch mein letztes richtiges, warmes Essen hatte ich auf der Beerdigung meines Sohnes", sagt sie. Die Rentnerin lebt in einem Plattenbau im Donezker Vorort Peski. Sie ist eine der letzten Hausbewohnerinnen. Von den 30 Wohnungen des Plattenbaus sind nur noch drei bewohnt. Der Rest der Bewohner ist geflohen. Im Treppenhaus gibt es durch den permanenten Beschuss fast kein intaktes Fenster mehr. Die Stromleitungen und Wasserrohre sind beschädigt, Strom und Wasser gibt es daher nicht mehr.
Jekaterina Iwanowna ist 84 Jahre alt. Sie lebt alleine. Sie nimmt zahlreiche Beruhigungsmedikamente und hat Angst, dass ihr Herz es nicht aushält. Vor kurzem ist in dem Haus ihr schwerbehinderter Sohn, den sie gepflegt hatte, an einem Herzinfarkt gestorben. Für die Beerdigung ihres Sohnes hat sie alle ihre Ersparnisse aufgebraucht. Nur aufgrund der humanitären Hilfe sei sie noch nicht verhungert, sagt Jekaterina Iwanowna. Doch jetzt sei es kaum noch möglich, sicher aus dem Haus zu gehen.
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