Leipzig - Am Abend zogen nach Polizeiangaben ca. 600 Linksautonome nicht angemeldet durch Leipzig. Die Demonstanten griffen die Beamten an und hinterließen eine Spur der Verwüstung. So wurden Gebäude beschmiert, Autos demoliert, Schaufensterscheiben eingeworfen."Randalierer sprühten farbige Schriftzüge an Hauswände, die sich gegen PEGIDA und die Polizei richteten", so ein Polizeisprecher. Die Randalierer liefen vom Landgericht in der Harkortstraße über das Standesamt, Thomaskirchhof, Markt bis zum Augustusplatz. Teilnehmer des Aufzuges rissen dabei mehrere Verkehrsschilder aus dem Boden, warfen diese auf die Straße und zündeten Feuerwerkskörper. Allein am Amtsgericht wurde insgesamt 40 Fensterscheiben zerstört.
Als die Polizei sich dem Mob näherte, warfen Vermummte mit Steinen nach den Beamten. Nur durch ein Großaufgebot der Polizei aus mehreren Bundesländern konnten die Randalierer gestoppt werden. Sogar das Sondereinsatzkommando (SEK) war vor Ort. Von rund 150 Personen wurden in der Karl-Liebknecht-Straße die Personalien aufgenommen. Der Rest konnte flüchten. Ein Markleeberger (26) und ein Leipziger (30) wurden festgenommen. Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz zu MOPO24: „Es ist erschreckend, welche Gewaltexzesse sich hier ereignet haben, mit welch brutaler Gewalt hier nicht nur gegen Sachen, sondern auch gegen Menschen vorgegangen wurde.“ Polizeibeamte seien mit Steinen angegriffen worden, auch in ihren Autos. „Wir lassen uns das nicht bieten und werden mit aller Konsequenz reagieren!“ So wurden zum Beispiel sofort alle Handys der Linksradikalen beschlagnahmt, um die Daten auszuwerten. Das gab es in dieser Größenordnung noch nicht. Ein echter Ermittlungsansatz.
Im Bereich des Simsonplatzes stellte die Polizei zahlreiche Farbschriftzüge fest: „Stoppt PEGIDA", „ANTIFA“, „Stoppt Deportation“ und „Das war Mord“. Letzterer Spruch bezieht sich auf den Tod des Asylbewerbers Khaled Idris Bahray (20), der am Dienstag erstochen in Dresden aufgefunden wurde.
Das komplette Ausmaß der Schäden durch die nächtlichen Randale kann erst im Laufe des Freitags überblickt werden. Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs. Unter Umständen handelt es sich bei den Randalierern der Nacht um Teile der linksradikalen Kräfte, die vor einer Woche auch den Polizeiposten Connewitz überfielen, Scheiben zerstörten und ein Auto anzündeten. MOPO24 berichtete. Die Schriftzüge beziehen sich auf die Dresdner PEGIDA-Bewegung, ihren Leipziger Ableger LEGIDA und den Toten Dresdner Asylbewerber Khaled (20). Derweil wird auf der linksradikalen Internetseite "Linksunten" für nächsten Montag offen zu Gewalt gegen PEGIDA-Anhänger in Dresden aufgerufen. Unter dem Motto "Rache für Khaled Idris Bahray" heißt es:
Rassisten und Staat angreifen! Überall! ... Am Montag werden sich die Rassisten von Pegida wieder treffen. Genau jenes Umfeld, die Khaleds Mord zu verantworten haben. Es heißt offensiv gegen die Teilnehmenden dieses Aufzugs vorzugehen. Kommt Montag nach Dresden um Khaled zu sühnen."
Unbeachtet lässt der Aufruf, dass in keiner Weise geklärt ist, durch welche Umstände der Asylbewerber Khaled aus Eritrea wirklich starb und wer was "zu verantworten hat". Die Linken unterstellen einen rechtsradikalen Hintergrund. Genauso gut könnte es aber auch ein Streit unter den Ausländern selbst gewesen sein. Die Kripo ermittelt noch.
Bis dahin muss sich die Dresdner Polizei wieder auf einen intensiven Montag einrichten. Dabei sind die Beamten schon jetzt an der Leistungsgrenze.