Demonstration in Erfurt
Mit Kerzen und "Bodo raus"-Rufen gegen Rot-Rot-Grün
Stell' dir vor, es ist Demo, und alle gehen hin: Ein paar Tausend Gegner von Rot-Rot-Grün, Hunderte, die wiederum dagegen sind, und ein paar Spaßvögel. Beobachtungen an einem Herbstabend auf dem Domplatz in Erfurt.
Organisator Clarsen Ratz, der Vizechef der CDU-Mittelstandsvereinigung in Thüringen, hatte über Facebook zu der Demonstration eingeladen und zahlreiche virtuelle Zusagen erhalten. Auch Rechtsextreme kündigten via Facebook ihr Kommen an. Rund 4.000 Menschen mit unterschiedlichen Ansichten strömten letztlich auf den Domplatz - so viele schätzte jedenfalls die Polizei, die viele - unbehelmte - Beamte aufgeboten hatte.
Die Gegner von Rot-Rot-Grün verwandelten die Domstufen und den Platz davor mit brennenden Kerzen tatsächlich in ein Lichtermeer, wie es Organisator Ratz geplant hatte. Der frühere Bürgerrechtler Matthias Büchner sprach via Megaphon von den Stufen des Obelisken aus zur Menge, verkündete, die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen, es sei viel schlimmer gewesen - sie sei von einer "Räuberbande" gekapert gewesen.