Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
Glaubst Du, die Amis würden 5 Mrd USD ohne jegliche Gegenleistung in ein Projekt stecken?

Dass die Einflußnahme enorm gewesen sein muss, ist meiner Ansicht nach schon dem Ausmaß der Kampagne zu entnehmen, mit der die Timoschenko aus dem Knast geholt werden sollte. Für unsere Verhältnisse war das ein ziemlich einmaliger Vorgang.

Janukowitsch war vermutlich korrupt, das sind viele Politiker. Von daher, und natürlich weil die Bevölkerung keine Fortschritte sah, kann ich verstehen, dass das Volk erbost war, und auch dass die Proteste auf dem Maidan ihre Berechtigung hatten. Andererseits sehe ich keinen Sinn darin, Verhandlungen mit den Leuten im Osten zu scheuen, wie der Teufel das Weihwasser. Wer Frieden will, verhandelt mit seinen Kontrahenten. Wer Krieg will, schickt Soldaten.

Die Soldaten der Ukraine waren vernünftig genug, nicht auf die eigene Bevölkerung loszugehen. Nicht mal der Austausch der Führung der Armee konnte dieses Ziel erreichen. Der Krieg gegen die Separatisten kam erst in Gang, als eigens zu diesem Zweck Söldnergruppierungen geschaffen wurden.

Das sind für mich ganz deutliche Symptome, die Schuld beim Westen und der Junta in Kiew zu suchen und gerade nicht in Russland.
Die 5 Mrd. sind seit 1991 für verschiedenen Projekte geflossen.
Recht hast du auf jeden Fall mit der Aussage, dass man dem Osten von Seiten der neuen Regierung nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet hat und noch dazu einige Fehler gemacht wurden, wie das angedachte Sprachenverbot, die viele zusätzlich vor den Kopf gestoßen haben und das ohnehin schwache Vertrauen in Kiew weiter sinken ließ.
Der Zustand der ukrainischen Armee ist desolat, die Führung korrupt, mit alten Seilschaften durchsetzt und war deshalb vor allem zu Beginn kaum einsatzfähig. Deshalb setzt man auch auf die insgesamt etwa 40 unterschiedlichen Freiwilligenverbände. Auf Seiten der Separatisten, die von russischer Seite unterstützt werden, sieht es doch aber ähnlich aus. Längst nicht alle stammen aus der Region und auch längst nicht alle sind Freiheitskämpfer. Zerstörung und Verbrechen gegen Zivilisten werden von beiden Seiten begangen. Wer sind die Guten, wer sind die Bösen-das kann man nicht sagen. Wie ich schonmal schrieb gibt es für die einfachen Menschen, die zwischen die keine Möglichkeiten zur Flucht haben nur mehr oder weniger Böse. Ich bin proukrainisch und sehe auf der einen Seite das Vorgehen gegen die Separatisten als legitim an, sehe auf der anderen Seite aber auch, dass ein Frieden mit militärischen Mitteln nicht geschaffen werden kann.