Man ist schon beunruhigt über die Salamitaktik. In Tschetschenien, Dagestan (nicht vielen bekannt) und auch Georgien konnte man das noch verstehen. Wenn die Ursachen auch unterschiedlich waren. Aber der Versuch die Ukraine zuerst in einen Marionettenstaat zu verwandeln und als das nicht klappte die Ukraine dann scheibchenweise mit Waffengewalt zu zerstücklen läßt einfach Parallelen erkennen.
Deine dämliche Meinung ist dem Umstand geschuldet, dass von den Diffamierern der Aufständischen gegen das Putschregime der Begriff Prorussen geschaffen wurde. Dabei sind es Ukrainer, die Ukrainer sind, das vom Westen finanzierte und angeleitete Putschregime ablehnen und sich Russland näher fühlen als dem fernen Westen, der sie nur als Absatzmarkt und Spielfiguren sieht. Das könnte dir eigentlich selbst dämmern, würdest du die gleichen Maßstäbe, die du an den Begriff Prorussen ansetzt auch für den Begriff Proeuropäisch ansetzen. Dann müssten nämlich alle derart bezeichneten Ukrainer nach Westeuropa auswandern.
Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.
Das Geschlecht kann man nicht bestimmen, das macht die Natur. Man kann das Geschlecht feststellen.
Das ist gar nicht der Punkt. Man kann diese Parallelen sehen, wenn man es denn möchte, aber das ist kein Automatismus. Und umgekehrt wird eben auch ein Schuh daraus. Welchen Grund hätte Russland, einer Ausbreitung z.B. der EU - und im Gefolge der NATO - bis an seine Grenzen zuzusehen? Das ist ein Bruch sämtlicher Zusagen und Versprechen "des Westens" seit 1991, und kein im Ansatz rationaler Mensch würde Zusagen aus Berlin, Brüssel oder Washington noch trauen.
Das ist der Punkt den ihr nicht versteht, es geht nicht um die Ausbreitung der Nato und schon garnicht um eine Bedrohung Russlands. Das wurde so zumindest vom Westen angenommen und war seit dem kalten Krieg passe. Es geht einfach un die territoriale Sicherheit souveräner Staaten, denn nur dieses Bekenntnis dazu kann einzig und allein langfristig Frieden gewähren, nur das und nichts anderes.
Ich hätte kein Problem mit einer militärischen Partnerschaft, ja sogar Bündniss zwischen Nato und Russland gehabt. Nur das hat Putin mit seiner aggressiven Poltik vom Tisch gefegt, ua auch da er dazu die Souveränität der ehem Sowjetstaaten hätte anerkennen müssen und dazu ist er nicht bereit. So einfach ist das.
Geändert von Trantor (19.09.2014 um 14:45 Uhr)
Die EU tut sich schwer uralte mündliche Zusagen noch einzuhalten weil man die welche durch den Anspruch Moskaus leiden auch irgendwie nicht im Regen stehen lassen will. Amerika hat Osteuropa in Jalta verraten. Über den Weg solcher Zugeständnisse an eine nicht vertrauenswürdige UDSSR. Einen kalten Krieg hat das auch nicht verhindert. Woher also der Optimismus man könnte Russland heute mit Zugeständnissen im Zaum halten? Vor allem aber stellt sich die Frage in wie weit man den Leuten in Russland trauen kann die hinter Putin stehen ihn aber auch irgendwann mal beerben könnten? Man hat ja den Eindruck das sind vor allem militaristische Hardliner. Es ist alles nicht so einfach. Letztlich kann jeder Weg der Falsche sein.
Roosevelt hat - wenn man das so sehen will - Osteuropa "verraten" und an "Uncle Joe" verschenkt, ja. Er erkaufte damit - zumindest aus seiner Sicht - die Kooperation der UdSSR im Krieg gegen Japan, der im Februar 1945 noch lange nicht beendet war. Das ist symptomatisch für das US-Amerikanische Herangehen an alle weltpolitischen Fragen, letztlich ist alles Manövermassen und dient auf die eine oder andere Art US-Interessen. Daran hat sich seit 1945 wenig bis nichts geändert, nur die Formen haben gewisse Wandlungen erfahren.
Die EU hat Zusagen gemacht, und an die hätte sie sich zu halten gehabt. Und auch die NATO hat Zusagen gemacht, sogar in schriftlicher Form, und auch die NATO hätte sich an diese Zusagen zu halten gehabt. Wenn das nicht mehr gewünscht ist, wenn es nicht mehr in die aktuelle Weltlage passt, dann hätte es einer Revision dieser Zusagen mit Russland bedurft, und eben nicht einer Politik des "einfach mal machens", weil Russland mit sich selbst beschäftigt und just sowieso nicht in der Lage ist, hier zu intervenieren. Wie weit man Russland trauen kann, ist dabei nur von nachrangiger Bedeutung, ebenso die Frage, was nach Putin kommt.
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