Das eine schließt das andere nicht aus. Die beiden Republiken (Novorossija) haben signalisiert, unter Umständen im ukrainischen Staatsverbund zu bleiben. Poroschenko braucht, bevor er mit den beiden Republiken verhandelt, von Russland möglichst eine Art Garantien, dass es keine Angebote geben wird, Novorossija in die Russische Förderation aufzunehmen.
Poroschenko muss ebenfalls das weitere Verhältnis der Ukraine zu Russland klären bzw. Russland hat Interessen bezüglich der Krim. Poroschenko steckt also bilateral mit Russland den Rahmen ab für die innerukrainische Konfliktlösung und bezieht dabei mutmaßlich die Krimfrage als Verhandlungsmasse mit ein.
Natürlich muss Kiew letztlich mit Novorossija selbst über den Status der Ostukraine verhandeln - Möglicherweise auch über die gegenseitige Anerkennung souveräner Staaten, wenn Autonomielösungen scheitern. Das ist aber alles im Fluss. Fest steht da noch gar nichts.
Bisher war es so, dass sich Kiew entweder kompromisslos zeigte oder versuchte, die Gegenseite für blöd zu verkaufen, damit aber regelmäßig scheitert. Ob Poroschenko jetzt ernsthafte Gespräche will, wird sich zeigen. Er steht ja auch unter einem starken innenpolitischen Druck.
Also, die Sache nicht so eindimensional betrachten.