natürlich, wie konnte ich doch so dumm sein. das war eine geisterstimme, die einige tage eher den angriffsbefehl gab.
Hauptquartier des Oberkommandos des Heeres in Zossen
Abend des 25. August 193c
Der erste Generalstabsoffizier der Operationsabteilung am Fernsprecher: Was gibt es noch, Herr General?
Der Chef des Wehrmachtführungsstabes, Generalmajor Jodl: Der Führer läßt fragen, ob die Bewegungen noch, angehalten und bis Tagesanbruch wieder in die Ausgangsräume zuriickgefülirt werden können.
Der erste Generalstabsoffizier: Ja, was ist denn nun los?
Der Chef des Wehrmachtführungsstabes: Die Engländer haben sich noch einmal eingeschaltet.
Der erste Generalstabsoffizier: Ob es noch möglich sein wird, kann ich im Augenblick nicht sagen.Es hängt von den Nachrichtenverbindungen ab. Ich muß zuerst mit Fellgiebel sprechen.
Der Chef des Wehrmachtführungsstabes: Gut. Rufen Sie aber gleich wieder an! —
Der erste Generalstabsoffizier am Fernsprecher: Bitte nicht erschrecken, Herr General! Anfrage des Führers, ob die Bewegungen noch angehalten werden können.
Der Chef des Nachrichtenwesens, Generalleutnant Fellgiebel: Sind die da oben wahnsinnig geworden! Das nenne ich das Spiel zu weit getrieben. Man kann doch eine solche Riesenfront nicht wie ein Bataillon kommandieren! — Garantieren kann ich für die äußersten Flügel in der Slowakei und Ostpreußen nicht mehr. Ob ich dorthin die Verbindungen so rasch bekomme, weiß ich nicht. An der übrigen Front wird es wohl gehen.
Der erste Generalstabsoffizier: Vielen Dank. Ich gebe gleich endgültigen Bescheid. — Verbinden Sie mich mit General Jodl. — Bis auf die Kräfte an den äußersten Flügeln ist es möglich, Herr General.
Der Chef des Wehrmachtführungsstabes: Geben Sie den Befehl! Fellgiebel soll alles versuchen.
Nacht. Ostpreußisch-polnische Grenze südlich Johannisburg. Kommandeur eines Reiterregiments in einem kleinen Gasthaus mit seinem Stabe. Draußen rastet das feldmarschmäßige Regiment.
Der Oberst am Fernsprecher: Hallo, wer ist dort? — Ach Sie sind’s. Was gibt’s noch? ... Ich will gerade losreiten.
Der Generalstabsoffizier der Brigade: Wir haben eben Befehl bekommen: die Sache ist abgeblasen. Das Regiment soll möglichst noch vor Tagesanbruch die alten Unterkunftsräume erreicht haben. Falls Patrouillen schon über die Grenze vorstießen, sind sie sofort zurückzurufen.
Der Oberst: Was soll denn das? Man macht sich ja geradezu lächerlich vor den Leuten.
Der Generalstabsoffizier der Brigade: Ich kann’s leider nicht ändern. Ich kenne den Grund auch nicht. Sind schon Patrouillen fort?
Der Oberst: Natürlich, das könnt ihr euch doch denken. Ob ich die noch zurückpfeifen kann, ist fraglich. Ordre — Contreordre — Désordre.
Eine Stunde später.
Der Oberst zum Adjutanten: Ist das Regiment schon in Marsch gesetzt?
Der Adjutant: Zu Befehl, Herr Oberst. Wir können jetzt auch reiten.
Der Oberst: Was ist aus den Patrouillen geworden?
Der Adjutant: Die auf Kolno konnten wir gerade noch erreichen, die andere auf Grabowo anscheinend nicht mehr. Man hörte Schießereien.
Ein Leutnant, eintretend: Patrouille auf Grabowo zurück. Ein Unteroffizier vermißt.
Der Oberst: Da haben wir’s! Rin in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln!