Aufgrund seiner komplexen Persönlichkeit und seiner gesteigerten Neigung zur Selbstdarstellung versorgte Golizyn Angleton mit einer Reihe von Informationen, die sich aus Wissen, Halbwissen und Nichtwissen zusammensetzte. Dass viele seiner Informationen reine Erfindungen waren, ist dadurch erklärbar, dass er sicherstellen wollte, dass ihm und seiner Familie der Schutz durch den amerikanischen Geheimdienst und die US-Staatsbürgerschaft gewährt wurde.
Zum Beispiel enthüllte er einen angeblichen sowjetischen Masterplan, dass der KGB eine Vielzahl angeblicher sowjetischer Überläufer einsetzen wolle, um gezielte Desinformationen an die westlichen Nachrichtendienste zu leiten. Diese, so die Aussage von Golizyn, verkauften dem „Westen“ ausschließlich Desinformationen, damit die Sowjetunion so die Weltherrschaft erlangen könne. Hierzu zählen solch abstruse Behauptungen, wie z.B. dass der schwedische Spitzenpolitiker und spätere Ministerpräsident Olof Palme, aber auch der Mitarbeiter im Department of State und spätere Außenminister Henry Kissinger durch den KGB geführt und stark beeinflusst worden seien. Weiterhin gab er auch einen nichtnamentlichen Hinweis auf einen KGB-Maulwurf in der CIA. Dieser interne Agent erhielt den Decknamen „Sascha“; die Suche nach ihm paralysierte den amerikanischen Nachrichtendienst jahrelang. Die Aussage Golizyns wurde der Beginn einer als Operation „Honetol“ bezeichneten „Hexenjagd“, welche etwa 13 Jahre andauerte und in deren Folge rund Hundert der besten Sowjetspezialisten bei der CIA der Spionage verdächtigt und viele aus dem Dienst entlassen wurden. Auch wurde nahezu jeder KGB-Überläufer in den folgenden Jahren wieder nach Hause geschickt, da man ihn Dank Golizyn für einen Desinformanten hielt. Die Suche nach dem Phantom „Sascha“ legte fast die gesamte Arbeit gegen die Sowjetunion lahm und sie sei das „größte Trauma“ der Agency, klagte einmal der spätere CIA-Chef William Egan Colby. Insbesondere eine diesbezügliche Anweisung Angletons an seine Auslandsagenten, jegliche Bearbeitung in Bezug auf Überläufer aus der Sowjetunion einzustellen, war einer der Gründe, weshalb der CIA und damit der USA wichtige Vorabinformationen zum Einmarsch der sowjetischen Truppen 1968 in Prag, zur Niederschlagung des Prager Frühlings, letztendlich fehlten.