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Para ou rien
Nicht nur das. Selbst wenn sie wollten, was sollten EU oder die NATO denn schon groß machen können?
Der "Westen" ist nicht ernstzunehmen. Wir reden hier von einem Sammelsurium an Ländern, die ihre "Armeen" alle 4 Jahre durch die nächste Kahlschlagreform jagen, in denen mittlerweile über Sinn und Zweck von Kampfpanzern, U-Booten, Großkampfschiffen, "Pooling" und "Sharing" diskutiert, in denen mit festen Arbeitszeiten, Karriere und Familienfreundlichkeit für den Militärdienst geworben wird, in denen monate- ja jahrelang über ein Bombardement diskutiert wird, in denen Kampfeinsätze nur noch mit "Mädchenschulen", hungernden Kindern und Demokratie "legitimiert" werden können.
Die Russen hingegen haben eine Armee. Diese Armee ist kampffähig und wird eingesetzt, wo es politisch vertretbar scheint, wo russische Interessen mit Nachdruck verteidigt werden müssen. Die Russen wirken für "Westler" archaisch, dabei sind die Russen einfach nur das, was der Westen schon lange nicht mehr ist, nämlich Pragmatiker. Hier wirkt sich die speziell deutsche Grundeinstellung von "Kämpfen können, um nciht kämpfen zu müssen" und man sei von "Freunden umgeben", mittlerweile katastrophal auf jedes politisches Verständnis und Hineinversetzungsfähigkeit aus. Diese völlige Verständislosigkeit für den Gegner und pragmatische Machtpolitik hat erst zu den Lagen geführt, wie wir sie in Syrien oder nun in der Ukraine erleben, in denen der Westen benebelt von falschen Werten und völliger Verkennung des eigenen Einflusses erst blind zündelte, nur um anschließend mit heruntergelassenen Hosen dazustehen, wenn es hart auf hart kommt.
Ich hab mir die Bilder der letzten Tage genau angeschaut. Diese Truppen dort auf der Krim, dass ist nicht mehr der russische Lumpenhaufen der 90er, dessen Offiziere mitten im Krieg für harte US-Dollars Waffen und Material an die Tschetschenen vertickten, sondern eine hochdisziplinierte, motivierte, gut ausgebildete und ausgestattete Truppe. Wenn ich mir die Erfahrungen meiner eigenen 12 Dienstjahre, darunter mehrere Kampfeinsätze in Afghanistan vor Augen halte, dann ist der "Westen", zumindestens aber die Europäer, sehr gut beraten, auch weiterhin keine Konfrontation zu fahren, sondern sich militärisch zurückzuhalten.