User, die durch ihr schändliches Verhalten das Recht verloren haben, von mir beachtet zu werden: Praetorianer, Makkabäus, Nettaktivist, Gurkenglas,Xarrion,Trantor,Rolf1973
Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt. - Sigmund Freud
Mohrenköpfe mag ich auch. Als angehender Teenager habe ich mal ein Wettessen gewonnen. Die mit Mokkafüllung und einer Nuß oben drauf sind die besten.
Zigeunerschnitzel... hm, ich werde auch dieses Wort weiter verwenden. Kulinarisch ist mir aber zuviel Paprika drin, dann schon lieber Jägerschnitzel. Haben sich eigentlich schon Jäger beschwert, daß sie diskriminiert werden? Mein Gewissen ist blütenrein, ich habe mir nie vorgestellt Zigeuner oder Jäger zu verzehren.
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Eurasischer Faschismus wird gestoppt von Wachsamkeit, Widerstand, Einigkeit der Demokratien.
Das ist der Kern bei der Sache: "ja keinen auszugrenzen, zu diskriminieren oder sonstwie seine Befindlichkeiten zu verletzen".
Die Political Correctness bei Selektionen in der Begriffswelt geht uns auf die Nerven und wir möchten uns nicht bevormunden lassen, dem gegenüber stehen Personen/Betroffene/Interessengruppen die sich auf den Schlips getreten fühlen, wenn man X als X bezeichnet und Y als Y wie man es von klein auf gelernt hat. Nun wandelt sich der Zeitgeist (den du richtigerweise erwähnt hast), aber man kann doch immer noch selbst wählen ob man da mitlaufen möchte oder sich widersetzen. Wenn das genug andere Nutzer der Sprache auch tun, wird sich ein neuer Trend im Sprachgebrauch auch nicht durchsetzen. Beispiel 'Neger': da ja niemand unangenehm auffallen und als Rassist gelten möchte, macht er diese Umerziehungstour mit, obwohl er in Gedanken weiter Neger so nennt, wie er es gelernt hat, ohne jede Wertung, aber wenn er den Mund aufmacht, wird er umständlich 'maximal Pigmentierte' , oder wie gerade der Stand der Erkenntnis lautet, sagen.
Das mit den Sorgenkindern hat wohl den Hintergrund, daß man durch Negieren der Probleme, die solche behinderten Kinder mit sich bringen, meint ein neues Bild zeichnen zu können. Es gibt ja Artikel und Fernsehproduktionen, die uns glauben machen wollen, es gäbe nicht wirklich Probleme in solchen Familien, die Kinder seien nur ein 'bißchen anders' und man müsse nur entdecken, daß dieses Leben auch Spaß mache usw. Ich kann schon ein bißchen nachvollziehen, daß die Betroffenen keine Lust haben mit dem Stigma der ständig Leidenden herumzulaufen. Aber deshalb so zu tun als wäre das so normal wie 'normale' Kinder haben, ist doch Schönfärberei. Message nach draußen mit dem neuen Begriff 'Mensch' statt 'Sorgenkind': Wir wollen kein Mitleid, wir sind nicht aufs Sorgenmachen reduziert, wir sind Menschen wie ihr. - So versuche ich das einzuschätzen.
Mit anderen Begriffen verhält es sich anders. Das Wort 'Gastarbeiter' zum Beispiel ist zu Recht verdrängt worden. Warum? Weil es doch zu einer dauerhafteren Form des Aufenthalts geworden ist, sodaß man nicht mehr vom 'Gast' sprechen kann (auch wenn die Intention damals eine andere war), nach zwei bis drei Generationen sollte man sich mit der Tatsache der Immigration abgefunden haben (die Probleme, die diese abwirft und die ja dauerthematisiert werden hierzuforum, lasse ich hier mal außen vor). Durchweg Arbeiter sind diese Leute ja auch nicht mehr. Viele sind Gewerbetreibende (der Gebrauchtwagenhandel und der Gemüsehandel scheint mir eine echte Nische zu sein...), schon Ende der Achziger kannte ich in Ludwigshafen eine türkische Arztpraxis für die entsprechende Klientel.
Ja, der Wandel von Begriffen ist manchmal nötig, weil sie nicht mehr so recht stimmen wollen. Andere sind politisch motiviert. Als Unwort des Jahres taucht ja oft ein von der Politik geprägter Begriff auf. Allgemein soll niemand mehr diskriminiert werden. Aber ich glaube das wird sich nicht halten, weil ein Wort oft zu Unrecht verteufelt wird (wie eben der 'Neger'), außerdem kann man es nicht allen rechtmachen. Und der Verdruß über Orwellsche Verhältnisse eines 'Neusprechs' wächst.
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Eurasischer Faschismus wird gestoppt von Wachsamkeit, Widerstand, Einigkeit der Demokratien.
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Vielleicht kann man sich der Frage "Warum?" erst mal mit der Frage "Wann?" nähern. Hier z.B. eine Ausgabe des Spiegel von 1985:
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Weder die Gestaltung des Titelbilds noch die Wortwahl (bitte mal nach "Neger" - Negerquartier, Negertribun usw. - im Text suchen und staunen) im Artikel wäre heute beim Spiegel möglich. Der Spiegel war vor 28 Jahren ja kein rechtsgerichtetes Blatt. Heute (bzw. ab irgendwann seitdem - vor zehn Jahren, selbst vor fünfzehn, wäre das auch schon undenkbar gewesen) wird das also ganz anders geschrieben und vom Publikum aufgenommen.
Plasberg wurde gestern abend auf dem falschen Fuß erwischt, als er in seiner Sendung von einer "Sinteza" (Sinti, weibliche Form, kannte ich nicht), darüber aufgeklärt wurde, dass sie es nicht wünscht, mit einer Roma auf eine Stufe gestellt zu werden. Er meinte dann, wir hätten doch erst vor kurzem gelernt, dass man nicht mehr Zigeuner sagt, "und jetzt differenzieren Sie da noch weiter". Da musste ich laut lachen. Sie meinte, Sinti wären schon vor längerem sesshaft geworden, wenn man sie ließ, aber Roma würden heute noch diejenigen, die sich nicht so ganz integrieren lassen, während sie alle anderen angeblichen Vorurteile gezielt nicht ansprach.
Ich bin mir sicher, kein anderes Volk hat für den Sammelbegriff "Zigeuner" einen politisch korrekten Begriff erfunden. Aber dass dann der Ersatzbegriff bei Betroffenen auch noch empört zurückgewiesen und als Beleidigung empfunden wird, weil man mit den Minderwertigen darunter nicht auf eine Stufe gestellt werden will, erlebt man auch nicht alle Tage.
Noch was anderes: Anfang der 90er war der spanische Begriff für "Behinderter" noch "minusválido" = "Minderwertiger". Das ist inzwischen auch schon hochgradig verpönt und klang selbst für meine damalige Auffassung schon fast grausam. Heute sagt man "discapacitado" = "Unfähiger", was auch nicht viel harmloser klingt. Wäre vielleicht mal interessant, welche Begriffe Sprachen verwenden, die nicht zu politischer Korrektheit gezwungen werden.
Das Detail steckt im Teufel
(Versprecher bei einer Betriebsversammlung)
"Gotteslob" # 380, Strophe 9 und aktueller denn je:
Melodie: "Großer Gott, wir loben Dich!"
Sieh dein Volk in Gnaden an.
Hilf uns, segne, Herr, dein Erbe;
leit es auf der rechten Bahn,
dass der Feind es nicht verderbe.
Führe es durch diese Zeit,
nimm es auf in Ewigkeit.
Der SPIEGEL schrieb auch am 30.07.1973:
Die Türken kommen - rette sich, wer kann
Fast eine Million Türken leben in der Bundesrepublik, 1,2 Millionen warten zu Hause auf die Einreise. Der Andrang vom Bosporus verschärft eine Krise, die in den von Ausländern überlaufenen Ballungszentren schon Lange schwelt. Städte wie Berlin, München oder Frankfurt können die Invasion kaum noch bewältigen: Es entstehen Gettos, und schon prophezeien Soziologen Städteverfall, Kriminalität und soziale Verelendung wie in Harlem.
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SI VIS PACEM, PARA BELLUM
Grön is det Lunn, Road is de Kant, Witt is de Sunn
Deet is det Woapen van 't hillige Lunn
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