Assad geht auf die UN zuSyrien leitet Aufnahme in Chemiewaffen-Konvention ein
Donnerstag, 12.09.2013, 19:16
Es ist ein Schritt in Richtung Frieden: Die Vereinten Nationen haben den Antrag Syriens zum Beitritt zur Chemiewaffen-Konvention erhalten. Zuvor noch hatte Machthaber Assad verlauten lassen, eine Kontrolle gebe es nur, wenn die USA ihre Drohungen einstellen.
Syrien hat bei den Vereinten Nationen (UN) den Beitritt zur Chemiewaffen-Konvention eingeleitet. Die Regierung in Damaskus habe den Aufnahmeantrag eingereicht, teilte ein UN-Sprecher am Donnerstag mit. Das Dokument müsse nun zunächst übersetzt werden.
Die internationale Kontrolle der syrischen Chemiewaffen gehört zum von Moskau und Damaskus ausgearbeiteten Plan, mit dem ein US-Militärschlag abgewendet werden soll.
Syrien verspricht Informationen zu C-Waffen
Präsident Baschar al-Assad hatte zuvor erklärt, er werde bei der Kontrolle nur mitwirken, wenn die USA auf die Androhung von Gewalt verzichteten. In einem Interview des staatlichen russischen Fernsehens kündigte er am Donnerstag zugleich an, Syrien werde Informationen über sein Kampfstoffarsenal einen Monat nach Unterzeichnung eines Chemiewaffenabkommens liefern.
Seine Bereitschaft, auf die UN zuzugehen, habe keineswegs mit dem Druck aus den USA zu tun. „US-Drohungen haben den Beschluss nicht beeinflusst“, versicherte Assad.
Den Vorwurf, er habe Giftgas eingesetzt, wies Assad erneut zurück. Die USA hätten bis jetzt keine Beweise für ihre Behauptung vorgelegt, sagte der Machthaber.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Montag überraschend vorgeschlagen, die syrischen Chemiewaffen unter internationale Kontrolle zu stellen und zu vernichten. Damaskus könnte sich Beobachtern zufolge möglicherweise darauf einlassen, um so den drohenden Militärangriff der USA und Frankreichs abzuwenden.
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