Gegen Assad und gegen die PKK
Die Freie Syrische Armee wird von Kurden unterstützt. Sie stellen sich gegen die Arbeiterpartei PKK und kämpfen gegen das Assad-Regime.
Aber jetzt ändert sich die Lage“, erläutert Abu Mohammed. „Ashrafiya, das Kurdenviertel in Aleppo, ist zu den Aufständischen übergelaufen. Unsere Leute kämpfen dort gegen das Regime. Sie gehören zu unserer Truppe. Denn die Kurden sind gegen die Unabhängigkeit. Wir sind in erster Linie Syrer, erst dann Kurden. Syrien ist für alle da: Araber und Kurden, Muslime und Christen.“
Der Anführer des militärisch-kurdischen Rats, General Mohammed Khalil al-Ali, ist der gleichen Ansicht. Ein Mann um die 50, wortkarg und gewohnt zu befehlen. Er war bei einer Panzerdivision der syrischen Armee und ist einer von tausenden Funktionsträgern, die dem Regime den Gehorsam verweigert haben. Heute befehligt er die kurdische Kämpfer der Freien Syrischen Armee, die in Aleppo ihre Basis haben. Die Kommandozentrale ist in einer alten Keksfabrik im Industriegebiet Aleppos untergebracht.
Karkes Essen und prächtige Moral
Ein kurzer Blick genügt, um festzustellen, dass die den Kurden zur Verfügung stehenden Mittel begrenzt sind. Es gibt keinen Strom, kein Internet, das Essen ist karg, die Munition abgezählt. Dafür ist die Moral prächtig. Auch weil General Khalil al-Ali seinen Männern einen speziellen Auftrag erteilt hat.
„Wir sind der einzige militärisch-kurdische Flügel der Freien Armee. Als Kurden sind wir die größte Minderheit des Landes nach den arabischen Sunniten. Deswegen tragen wir eine große Verantwortung. Wir werden unsere christlichen Brüder beschützen, die drusischen Brüder, die alawitischen Brüder. Mein Vater hatte eine Firma zusammen mit einem Armenier und einem weiteren Christen. Er sprach Kurdisch, Arabisch und Armenisch. Das ist das Syrien, das ich kenne, das ist unsere Geschichte.“
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