Fakt ist, es gibt keinen Kurden, der nicht aus einem nomadischen Bergstamm stammt. Kurden bedeutet als Wort Bergvölker und steht für Nomaden. Und Kurden können ganz bestimmt nicht ihre Vorfahren mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen. Bei der Mehrheit der Kurden stimmen ja bis heute nicht mal ihre Geburtsdaten! Kurden haben auch niemals Verwaltungsdokumente geführt, da gibt es nichts, was man zurückverfolgen könnte. Die Urbanisierung der Kurden in der Türkei setzte übrigens erst nach der Zwangsumsiedlung von kurdischen Dörfern ein (zu dem Zeitpunkt lebten sie noch zur absoluten Mehrheit als Halb- und Vollnomaden, ist nur wenige Jahrzehnte her)!
Und noch etwas, lies mal das hier.
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Lies mal den ganzen Text ganz genau. Von wegen mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen können. Fakt ist, selbst ganze Kurdenstämme konnten innerhalb weniger Generationen geschlossen alle relevanten Sprach-, Kultur- und Religionsgrenzen überschreiten! Es ist völlig aussichtslos bei euch irgendwelche Kontinuität bei Identität oder Geschichte zu suchen.Wenn es sich nun so verhält, daß an der Existenz „der Kurden“ nicht gerüttelt werden kann, die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe hingegen mit „mit objektiven natur- bzw. kulturwissenschaftlichen Methoden“ trotz allem nicht zweifelsfrei zu bestimmen ist(74), dann liegt es nahe, sich hier auf die Willensentscheidung der je betroffenen Menschen zu verlassen. Nicht umsonst verlangte van Bruinessens Definition zusätzlich zur Abstammung von SprecherInnen bestimmter Dialekte noch das aktive Bekenntnis der so als „Kurden“ bestimmten Menschen zu ihrem „Kurde-Sein“. Also ist „Kurde“, wer sich als „Kurde“ fühlt und verhält?(75)
– S.36 –
Ein Blick auf Franz' weiter oben zitierte Definition erweist allerdings, daß mit diesem scheinbar befreienden Schlag der ‚Gordische Knoten‘ keineswegs gelöst ist, denn zum einen ist nach Franz' Meinung die Akzeptanz des eigenen „Kurde-Seins“ durch andere Mit-Kurden ebenso wichtig wie die aktive Selbstidentifizierung des Betreffenden, zum anderen wirke das soziale Umfeld auch direkt auf die Selbstidentifizierung des Einzelnen ein, z.B. dergestalt, daß ein Bekenntnis zum „Kurde-Sein“ mit Verlust an sozialem Prestige verbunden sein kann.(76) Aber auch ohne Zwang mag ein Mensch, der sich vormals als „Kurde“ verstanden und dargestellt hat, es vorziehen, zukünftig „Türke“(77) oder „Deutscher“(78) zu sein. Tatsächlich ist auf individueller Ebene die Aufgabe der Muttersprache und die Annahme einer neuen Sprache als primäres Denk- und Kommunikationsmedium gar nicht so selten. Erst die nationalistisch-romantische Überhöhung der je besonderen „Nationalsprache“ führte zu der unsinnigen Vorstellung, Sprachkonvertiten seien bedauernswerte psychische Krüppel oder gar jedes „inneren Wertes“ entblößte „Verräter“ am eigenen Selbst.(79) Mit der
– S.37 –
historischen Realität hat das wenig zu tun. Van Bruinessen bietet sogar Beispiele dafür, daß selbst ganze Stämme innerhalb weniger Generationen geschlossen alle relevanten Sprach-, Kultur- und Religionsgrenzen überschritten:
„Die Dümbeli beispielsweise werden im Šarafnama als ein kurmancisprachiger Stamm erwähnt, ursprünglich seien sie Yeziden gewesen, später jedoch zum Sunni-Islam konvertiert. Als ein Teil des Stammes von den Bergen südlich des Van-Sees in die Region von Khoi ausgewandert war, verbündeten sich ihre Häuptlinge mit den Safaviden [...] In den darauffolgenden Jahrhunderten spielten die Dümbeli in der regionalen Politik zumeist eine gewichtige Rolle, unter allmählicher Annahme türkischer Eigenarten. Gegenwärtig sind alle Dümbeli türkischsprachige Anhänger der [...] Zwölfer-Schia. Ein Beispiel für die gegenläufige Entwicklung ist der Stamm der halbnomadischen Karakeçili, die auf den Abhängen des Karacadag-Berges südwestlich von Diyarbakïr leben. Sie sind kurdischsprachig, doch besagt eine lokale Überlieferung, daß sie ursprünglich Turkmenen aus Westanatolien waren, die von Sultan Selim I. nach der Eroberung der Region hierhin zwangsumgesiedelt worden sind. Die Gliederungen des Karakeçili-Stammes, die in Westanatolien zurückblieben, behielten ihre turkmenische Identität bei; diejenigen, die sich am Karacadag niederließen, wurden allmählich zu Kurden aufgrund von Mischehen und Einbeziehung kurdischer Alliierter in den Stamm.“(80) (engl. Original
Er erwähnt auch, daß zu Ende des 19. Jahrhunderts eine beträchtliche Zahl von christlich-armenischen Dörflern es vorzog, „Kurden“ zu werden, daß sie also zum Islam konvertierten und die kurdische Sprache annahmen und daß ihre Nachfahren heute allgemein als „Kurden“ akzeptiert werden.(81) Ist auf diese Weise das „Sich-als-Kurde-verstehen“ schon in der Perspektive mehrerer Generationen überaus fließend, macht die folgende Feststellung Tappers auch die letzte Hoffnung hinfällig, mit dem Ausweichen auf den Willensentscheid des je konkreten Individuums sichereren Grund gewonnen zu haben
...
Nicht ohne Grund heisst das Fazit bei euch:
"Je mehr man sich offenbar bemüht, die zunächst so ‚hart‘ scheinenden Kategorien „Kurde“, „kurdisches Volk“ oder „die Kurden“ zu fassen, desto mehr zerinnen sie einem zwischen den Fingern."
Also wenn Du in Zukunft irgendetwas postest, dann achte darauf, wenigstens fundierte Quellenangaben zu tätigen, das erspart Dir die Blamagen und uns die ständige Korrekturarbeit zu Deinen Falschbehauptungen.
Ja deine Freunde machen volle Sache
##entfernt##
Geändert von Pillefiz (14.10.2012 um 13:35 Uhr)
Deine Israel-Syrien vergleiche sin schon deswegen hohl, weil es sich in dem einen Fall um eine widerrechtliche Besatzung und auf der anderen Seite um rechtmäßige Regierung handelt. So dämlich kann eigentlich keiner sein, dass er den Unterschied nicht erkennt. Soclhe Videos wurden für Deine Klientel produziert und, wie man sieht, erreichen sie das Ziel. Mit meinen Gewissen hat das nichts zu tun.
Der Krieg wäre längst vorbei müssten die Schmarotzer an die Front
Kurden sind hier nicht das Thema!
Laut SANA befanden sich im strategisch wichtigen Transitort Maarat al-Numan zahlreiche ausländische Söldner, darunter Saudis und Türken:[Links nur für registrierte Nutzer]Among the terrorists were Mohammad Hassan al-Qadour, Murtaja Sham'a and Abdul-Salam Salloum in addition to terrorists Hameed al-Anzi and Mohammad Salem al-Harbi of Saudi nationality, terrorists Aulaz Kardish, Kalbeet Dorki and Nihad Sajedi of Turkish nationality.
Sind diese "Türken" auch wieder Kurden?
Link entfernt
Ich wollte eigentlich diese Bilder euch ersparen!!
Geändert von Pillefiz (14.10.2012 um 13:36 Uhr)
Na dann, wenn für Dich die Frau alles schlüssig erzählt hat, dann ist ja alles in Butter. Dann kann man das natürlich ohne jegliche Recherchen und völlig kritiklos so übernehmen. Als ob es keinerlei frei erfundene Bürgerkriegspropaganda geben würde und absolut nichts in der Richtung vorgefallen wäre. Die Leute bezwecken ja auch etwas damit. In dem zuvorigen Artikel von mir sind Recherchen und Hintergrundinformationen, dass man eben nicht alles einfach so für bare Münze nehmen kann, was da Leute von sich geben.
Im übrigen, mit der Mehrheitsmeinung ist das auch so eine Geschichte. Wenn man sich danach orientieren würde, würdest Du heute noch dastehen und behaupten, die Sonne drehe sich um die Erde. Eine Gesamtmeinung ist also keine objektive Messgrösse ;-)
Nein, aber sie sind seinerzeit genauso auf die Fake Videos reigegefallen. Vielleicht fallen Dir gewisse Parallelen in diesen Filmchen irgendwann selbst mal auf. Komisch. Einer filmt, der Rest rennt, Geballer, kein Soldat zu sehen, Gewehrfeuer aus dem nichts, "Demonstranten" bleiben trotz "Schüssen" stehen, ein zwei Blutüberströmte werden weggetragen ( Farbe des "Blutes" betrachten), etc. - Mann, so dämlich kann doch nun keiner sein, dass er sowas nicht erkennt. Im Übrigen haben sich dazu die Macher selbst bereits geäußert, aber Du fällst einfach auf jeden Mist rein. Erschreckend ist sowas.
Geändert von Pillefiz (14.10.2012 um 13:36 Uhr)
Der Krieg wäre längst vorbei müssten die Schmarotzer an die Front
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