
Zitat von
OneDownOne2Go
Hm, so unterschiedlich können sich ähnliche Hintergründe auswirken in der Prägung. An Ostpreussen im Vergleich zu Westpreussen alleine kann das kaum liegen...
Mir ist unverständlich, wie in preussischen Traditionen erzogene Offiziere sich in der DDR heimisch fühlen konnten, selbst eine vorangegangene "Vorschädigung" z.B. durch den "Bund deutscher Offiziere" erklärt das alleine nicht. Wenn ich mich erinnere, welche Worte Groß- und auch Urgroßvater dafür fanden, stelle ich dafür aber erstaunt fest, wie moderat der Ton hierzuforum doch meistens ist ...
In jedem Fall machst du den Fehler, die Geschichte des Ausbruchs des 2. Weltkrieges durch die Guido-Knopp-Brille zu sehen, und damit meine ich nicht die Frage nach den wahren Umständen des "Falles Gleiwitz" als offiziellem Kriegsgrund. Sondern z.B. zu leugnen, dass es auch in Polen Kräfte gab, die mehr taten, als von Eroberung nach Westen, in deutsches Gebiet hinein, nur zu träumen. Der in Polen noch immer hoch geschätzte Józef Pilsdudski versuchte - wenn vielleicht auch nicht mit Eroberung als Motiv - schon kurz nach der Machtübernahme der NSDAP in Deutschland die späteren Westalliierten (abzgl. USA) zu einem "Präventivkrieg" gegen Deutschland zu überreden, und dieser Gedanke war auch nach seinem Tod 1935 alles andere als vergessen.
Die heute gültige Lesart, es hätte Kriegsambitionen und Eroberungsträume exklusiv auf deutscher Seite gegeben, ist schlicht falsch, sie hält nicht mal einer schnellen Recherche in offen zugänglichen, selbst in online verfügbaren Quellen stand - sogar Wikipedia unterschlägt diesen Umstand nicht, wenn man statt nach "Ausbruch 2. Weltkrieg" mal nach den prominenten Protagonisten der anderen teilnehmenden Mächte der 1. Phase des 2. Weltkrieges sucht.