Im Krieg wird gelogen. Bahnbrechende Erkenntnis.
Über die türkische Politik entscheidet die türkische Regierung und es sind Türken, die den Krieg anheizen und nicht die Nato als Organisation.Wesentlich interessanter noch waren allerdings die Berichte aus der Türkei selbst. Das Land trägt ja in Syrien die Hauptlast des Waffenschmuggels sowie der Destabilisierung, und im Gegensatz zur Bananenrepublik Deutschland ist die Opposition gegen Erdogans pro-NATO-Politik enorm. Erdogan reitet ja die billigste pantürkisch-islamistische Welle, völlig im Einklang mit den geostrategischen Vorgaben des großen Bruders USA, die mit Fetullah Gülen den wohl einflußreichtsten, ein Millionenheer kommandierenden Islamisten freundlichst in den USA beherbergen und von dort die religiöse Destabilisierung ins geostrategisch Kerngebiet vom Kaukasus bis zu den Uiguren in China leiten lassen, zu Allahs und Mr Presidents Ehre.
Es entscheidet immer noch die türkische Regierung über die türkische Politik. Ablenkung die zweite.Wie vermutlich kaum jemand überhaupt in Deutschland weiß - im Gegensatz zu "Pussy Riot", degenierten Dummweibern aus Rußland, findet die türkische Innenpolitik kaum Druckseiten - gab es bereits gegen Erbakan, den Zievater Erdogans, massive Opposition, und gegen Erdogan gingen Millionen auf die Straße. Ohne daß von Human Rights Watch viel zu hören wäre (man mault ein wenig, daß Journalistne verhaftet wurden, übernimmt aber weitgehend die Erdogan-Linie), sind inzwischen in der Türkei über 300 Offiziere, dazu Journalisten, Hochschullehrer und Geschäftsleute inhaftiert worden, die einem dubiosen [Links nur für registrierte Nutzer] angehören sollen (zeitweilig auch der Leiter des o.g. ADD in der Türkei, Şener Eruygur).
Erdogan wurde mit stabiler Mehrheit gewählt. Nun regiert er halt die Türkei . . .In den türkischen Grenzgebieten zu Syrien geht inzwischen die Angst um, sie sind Aufmarsch- und Versorgungsbasis der "Free Syrian Army", die Bewohner leben praktisch im Kriegsgebiet und erhalten gute Eindrücke von den "demokratischen Freiheitskämpfer". Obwohl sich die Türkei bemüht, die außenpolitische Linie auch im Inneren mit Gewalt durchzusetzen ([Links nur für registrierte Nutzer]), gelang es der (natürlich unter "Terrorverdacht" stehenden) türkischen Jugendorganisation TGB Türkiye Gençlik Birliği, im ganzen Land Demonstrationen für die Unabhängikeit Syriens zu veranstalten ([Links nur für registrierte Nutzer] oder direkt in der Krisenregion in [Links nur für registrierte Nutzer]), die größten Demonstrationen mit sechsstelligen Teilnehmerzahlen gab es am 19. Mai, dem Jahrestag des Beginns des Unabhängigkeitskrieges unter Atatürk, den die Regierung Erdogan gerne abschaffen möchte. (Man halte gegen diese Demos mal die "Grüne Jugend", Jusos oder die Junge Union).Dies zur allgemeinen Belehrung.
Schrecklich . . .P.S. Übrigens wurde die (bezahlte!) öffentliche Plakatierung für diese Veranstaltung sowohl in Frankfurt als auch Stuttgart abgelehnt. Im freiesten aller deutschen Staaten aller Zeiten.




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