Gaddafi hatte ja seine Macht bereits Ende der 70er abgegeben. Anfang des Jahrhunderts war er nur noch Grüßaugust und ließ die von Saif-al Islam vorgeschlagenen Deals (darunter einige saudämliche wie Amnestie für Islamisten) von den Stammesführern durchwinken. Und auf Ratschläge aus Ländern wie Nordkorea kann man ruhig verzichten. Das Land hat zwar Atomwaffen aber dafür nix zu essen. Solche Zustände hätten gerade im reichen Libyen früher oder später zu sozialen Unruhen geführt. Gaddafi hat ja auch eingeräumt, dass Libyen v.a. auf den Westen angewiesen war um sein Öl fördern zu können. Und für einen angeblich Zugekoksten hatte er ziemlich konkrete Pläne. Dafür wurde der weltweit größte Staatsfonds eingerichtet, der Libyen und Afrika unabhängiger machen sollte.Er hätte die Macht an frischere Köpfe abgeben müssen, aber wer kann das in seiner Position schon? Zumal noch auf Koks wird man wohl kaum ein halbwegs realistisches Selbstbild haben. Saif al Islam hat einem seiner letzten Interviews indirekt seinen Vater kritisiert und gesagt, dass man hätte die Warnungen aus Nordkorea und Iran ernst nehmen sollen, das Atomprogramm nicht einzustellen.