
Zitat von
tosh
Kann ein Privatanleger mehr als 140% verlieren? Ja, geht:
Bis zu 140 Prozent Verlust bei Athener Schuldenschnitt
Anleger mussten dabei auf 53,5 Prozent des investierten Betrages verzichten, egal, ob sie damit einverstanden waren oder nicht. Sie wurden vom griechischen Staat mit Hilfe einer einseitigen, nachträglichen Änderung der Anleihebedingungen einfach dazu gezwungen. Für die restlichen 46,5 Prozent erhielten sie jedoch nun nicht eine neue Anleihe. Vielmehr bekamen sie 24 verschiedene. Da wären zum einen 20 verschiedene neue griechische Anleihen mit unterschiedlicher Laufzeit, deren Nominalwert 31,5 Prozent des ursprünglichen ausmacht.
Die erste soll 2023 zurückgezahlt werden, die letzte 2042, also in 30 Jahren. Hinzu kommen ein Papier für die bislang aufgelaufenen Zinsen sowie zwei Anleihen, die vom europäischen Rettungsschirm EFSF besichert sind und 15 Prozent des ursprünglichen Nominalwertes ausmachen.....
Wer also ursprünglich beispielsweise die griechische Anleihe besessen hat, die eigentlich am kommenden Dienstag auslaufen sollte, hat nun plötzlich 24 Anleihen im Depot, die bis 2042 laufen. Will er nicht so lange warten, so muss er diese 24 Anleihen verkaufen – und damit entstehen 24 Mal Transaktionsgebühren.
Pro Order können dies bei diversen Banken bis zu 24,95 Euro sein, bei Direktbanken ist es meist etwas günstiger. Rechnet man noch die Transaktionsgebühren vom ursprünglichen Kauf der Anleihen ein, so ergeben sich allein Handelskosten von bis zu 623,75 Euro.
Doch damit nicht genug. Denn während die EFSF-besicherten Anleihen derzeit etwa zu dem Wert gehandelt werden, zu dem sie ausgegeben wurden, gilt dies für die 20 neuen griechischen Anleihen, die der Anleger im Depot hat, nicht. Sie notieren gerade mal bei 20 bis 30 Prozent ihres Nominalwertes, je nach Laufzeit. Das bedeutet: Statt 315 Euro, die diese Anleihen eigentlich wert sein sollten, bringen sie derzeit gerade mal etwa 75 Euro, wenn man sie verkauft.....
Somit ergibt sich für einen Anleger, der einst 1000 Euro in griechische Anleihen investierte, derzeit ein Restwert von 150 Euro in den neuen EFSF-besicherten Anleihen sowie von etwa 75 Euro in den 20 übrigen neuen griechischen Anleihen, die er nun hat. Insgesamt also 225 Euro.
Will er dem unseligen Kapitel nun ein Ende machen und alles verkaufen, so stehen dem Transaktionskosten von knapp 625 Euro gegenüber. Dies ergibt am Ende ein Minus von 400 Euro, auf dem er sitzen bleibt.
Der Verlust beträgt also insgesamt 1400 Euro, bei einem Anlagebetrag von 1000 Euro – macht ein Minus von 140 Prozent.
Er hat damit letztlich doppelt so viel verloren wie die Banken, die Abschreibungen von etwa 70 Prozent vornehmen wollten.
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