
Zitat von
Ali Ria Ashley
Was willst du denn erzählen Iraner? „Die Kurden“ haben keine wirklich ältere Geschichte. Das ist alles sehr zweifelhaft. Die Geschichte der Kurden beginnt im 7. Jh. als sie von den Arabern unterworfen wurden. In der Spätantike treten die Kurden NICHT in Erscheinung. Nicht einmal im Mittelalter sind sie sonderlich in Erscheinung getreten. Was willst du hier eigentlich erzählen? Sammelbegriffe für Bergvölker unterschiedlicher Sprache/n und Herkunft gab es schon vorher. Die Geschichte der heutigen „ethnischen“ Kurden beginnt erst im 7. Jh.
Und ob die Kurden sich überhaupt mit den Karduchen in Verbindung bringen lassen, bleibt ebenfalls nichts weiter als Spekulation. Gibt es Reichgründungen der Kurden in der Spätantike? Ebenfalls Fehlanzeige. Gibt es Sprachzeugnisse aus der Spätantike in kurdischer Sprache? Nö. Die Kurden sind nicht in der Spätantike in Erscheinung getreten.
»Die These von der Abstammung der Kurden von den Medern ist ebenso wenig beweisen wie die Verwandtschaft der kurdischen Sprache mit dem Medischen (dabei wird der Name des kurdischen Dialektes Kurmandsch aufgespalten in die Bestandteile Kur für Kurd und Mandsch für Medisch, Meder). […] In den einschlägigen Quellen, v.a. Inschriften, werden Namen erwähnt, die auf eine gewisse Nähe zu dem Begriff 'Kurden' verweisen (bes. die Konsonanten 'k', 'r' und 'd'). Ob Kardu, Karduchen (erwähnt in der Anabasis Xenophons um 400 v. Chr.) oder Kyrtii (bei Strabo) – all diese Namen haben spitzfindige philologische Spekulationen ausgelöst, aber bis heute keine Wissenschaftliche Klarheit geschaffen. «
(Strohmeier, Martin, in: Die Kurden. Geschichte. Politik. Kultur, 2., durchgesehene Auflage, München 2003, S. 26)
»Die Geschichte der Kurden gewinnt erst mit dem Aufstieg des Islams in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts klarere Konturen. Ihre Eroberungszüge (ghazwa) führen die muslimischen Araber aus dem Südwesten (Hedschas) und dem Innern der Arabischen Halbinsel Richtung Norden (Ägypten, Syrien) und Nordosten (Irak, Persien). Zu diesem Zeitpunkt gehörte Kurdistan – freilich nicht unter diesem Namen – zur Einflusssphäre des Byzantinischen, vor allem aber des persischen Sassaniden-Reiches. Um die Mitte des Jahrhunderts wurden die Siedlungsgebiete der Kurden dem rasch expandierenden islamisch-arabischen Reich […] einverleibt. «
(Strohmeier, Martin, in: Die Kurden. Geschichte. Politik. Kultur, 2., durchgesehene Auflage, München 2003, S. 49)