Etwas lustiges nebenbei.
Wie allgemein bekannt wurde der türkische Premierminister in Ägypten und Tunesien fast schon wie ein Popstar und wie deutsche Zeitungen schrieben, wie ein Kalif empfangen!
Wie man gestern in den Nachrichten lesen konnte, insbesondere die linksliberale türkische Zeitung Milliyet berichtete darüber, Frankreichs Präsident Sackgesicht und der britische Premier sind für viele überraschend und recht kurzfristig nach Libyen zu einem Staatsbesuch gereist. Man wollte nun mit diesem Aktionismus dem Erdogan zuvorkommen und ihm die Show stehlen. Interessanterweise ist es gerade Erdogan, der nach dem sog. arabischen Frühling schneller als viele Weststaaten begriffen hat, dass in den arabischen Staaten eine Zeitenwende bevorsteht und dass diese nun in ihren Anfängen politische und wirtschaftliche Unterstützung benötigen.
Und was für ein Kontrast und was für ein grandioser Reinfall! Der Libyen-Besucht, das von Präsident Sackgesicht schnell und kurzfristig angetreten wurde, ging ziemlich in die Hose. Denn es kam kaum ein Libyer, um sie zu begrüssen

Laut Milliyet wurden in der Stadt anschliessend per Megafon versucht Menschenmassen zu mobilisieren, aber so richtig konnten sich die Leute für den Staatsbesuch nicht erwärmen. Sozusagen eine riesen Pleite.
Vielleicht haben die Libyer nicht vergessen, dass Präsident Sackgesicht dem Diktator Gaddafi Atomkraftwerke bauen wollte und welche beschämende Klüngelei er und seine Parteigenossen mit dem tunesischen Diktator pflegten.
Der Gipfel der Verlogenheit und Heuchlerei wäre natürlich, wenn der US-Präsident Obama nach Libyen ginge oder seine Aussenministerin. Ich habe meine grossen Zweifel, nach alldem, was hinsichtlich USA und Libyen herausgekommen ist, dass die dort positiv empfangen werden.
Am meisten regt mich allerdings auf, dass sich Deutschland so passiv verhält und die Gunst der Stunde in Tunesien, Libyen und Ägypten nicht für sich nutzt, stattdessen den Franzosen und Briten den Vortritt lässt. Entweder ist das das typisch deutsche Duckmäusertum, wie man es immer wieder innerhalb Europas erlebt hat oder die übliche Merkel-Politik, für gewöhnlich nichts zu tun. Merkel dürfte in die Geschichte eingehen als jene, von der man in ihrer ganzen Amtsperiode kaum mitbekommen hat, dass sie überhaupt Kanzlerin war ...