4. Ansiedlung verschiedenster Ethnien durch muslimische Herrscher
Aufgrund der ständig abnehmenden Bevölkerung liessen die muslimischen Herrscher in grosser Zahl nichtarabische Arbeiter ins Land kommen. Die Ausgabe der Encyclopedia Britannica von 1911 berichtet, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Zusammensetzung der Bevölkerung Palästinas ausserordentlich heterogen war:
Es wurden nicht weniger als 50 Sprachen gesprochen. Ja, gerade zu dieser Zeit wanderten die Mehrheit der palästinensischen Araber ins Land ein -kurz nachdem die Juden angekommen waren /Pr/_S.152.Viele Palästinenser sind Nachkommen der ägyptischen, sudanesischen, syrischen und libanesischen Wanderarbeiter, die sich zwischen 1830 und 1945 innerhalb der augenblicklichen Grenzen Israels ansiedelten ...
Nach den Eroberungen des Ägypters Muhammad (Mohammed) Ali (1831-1840) wurden die betreffenden Gebiete gesichert, indem in unbebauten Gegenden zwischen Gaza und Tul-Karem bis hinauf in das Hule-Tal Tausende von Ägyptern angesiedelt wurden (vgl. 5.) Die osmanischen Behörden wiederum siedelten nach der Rückeroberung des Landes im Jahr 1841 verschiedene Flüchtlingsgruppen an: nach dem türkisch-russischen Krieg (1878) fliehende Kirkassen (Tscherkessen) aus Bulgarien und Rumänien und Flüchtlinge aus dem Kaukasus. Algerische Flüchtlinge (Mughrabis) liessen sich auf der Flucht vor der Eroberung ihrer Heimat durch die Franzosen (1830) in Safed, Tiberias und anderen Teilen Galiläas nieder.
Libysche Wanderarbeiter und Flüchtlinge siedelten sich in Gedera an (1884 durch russische Juden der ersten Alijah gegründet). Auch die britischen Behörden liessen (seit 1919) Wanderarbeiter ins Land kommen ... Arabische Schwarzarbeiter wurden auch vom relativ schnellen Aufschwung angezogen, der durch die jüdische Einwanderung hervorgerufen wurde und zur Vergrösserung arbeitsintensiver Betriebe (Bauwesen, Landwirtschaft usw.) beitrug. ... syrische Wanderarbeiter (Hauranis, vgl. 7) kamen nach Palästina. [Westliche Reisende] stellten fest, dass sich über 15 arabische Nationalitäten in Jaffa niedergelassen hatten, darunter auch Muslime aus Bosnien, Angehörige der Turkvölker, jemenitische Araber (1908) sowie (vor Kriegen und Hungersnot fliehende) Beduinenstämme aus Transjordanien. /Pr/ S.156 (zitiert aus Who Where the 1948 Refugees?, Ariel Center for Policy Research, 4. Februar 2001, zitiert in A Time to Speak, speak@ actcom.co.il).
Der Zuzug ägyptischer Fellachen nach Palästina dauerte bis 1917 an /GK/_Anm. III,50.