Es besteht kein Zweifel, dass Gaddafi Soldaten schwere Menschenrechtsverletzungen begangen haben. Auch Folterungen in den Gefängnissen haben ohne Zweifle stattgefunden. Wir wussten davon die ganze Zeit, die USA sandten sogar Menschen nach Libyen zur Einkerkerung und zum verhör, lobten die Kooperation der Folterer im "Kampf gegen den Terror".
Der Artikel wäre aber glaubhafter, wahrhafter und parteiischer gewesen, wenn ebenso detailliert die Verbrechen der Rebellen geschildert worden wären. Ein Cam aus unbewaffneten Gaddafi Anhängern, welches sich formierte als Protest gegen die Bombardierung, ist ausgelöscht worden. Die Menschen wurden erschossen. Schwarze werden in Tripoli zu Tode geprügelt, wenn Journalisten kommen, heißt es "Stop Journalisten". Die Bilder der verängstigten zusammengetriebenen Menschen, viele von ihnen jetzt wohl schon Tod, können gefunden werden, wenn man sie sehen will.
Auch die Söldner Story wird ohne Prüfung weitergegeben. Human Rights Watch sieht hierfür keine Belege. In Libyen leben unzählige Menschen schwarzer Hautfarbe, viele aus dem Süden Libyen stammend, andere als Arbeiter. Sie alle sind jetzt vogelfrei. Dies zu verschweigen und nur auf die Verbrechen der einen Seite zu rekrutieren, ist kein objektiver Journalismus.
Wir können es alle sehen: Das Land ist in Schutt und Asche. Vorher hatte es dne höchsten Lebensstandard in Afrika. Durchschnttliche Lebenserwartung 75 Jahre. Alphabetisierungsrate bei knapp 90%, landesweite medizinische Versorgung. Wie wird wohl künftig die soziale Situaiton der Menschen in Libyen sein?
In Libyen sind jetzt mehr Menschen gestorben als gestorben wären, wenn das Regime noch 40 Jahre weiter bestanden hätte. Gleichzeitig hatte man vorher jeden Kompromiss, jede Verhandlung strikt abgelehnt. Nur der totale militärische Sieg schien der Nato akzeptabel.
Wer hat das Recht zu sagen, dass das unendliche Leid, welches nun geschaffen wurde, legitim war? In Nadelstreifenanzügen auf Konferenzen lässt sich schön reden, andere mussten dafür sterben! Wir können froh sein, dass deutsche Soldaten wenigstens nicht mit gebombt haben, auch wenn nun versucht wird, eine neue politische Korrektheit zu schaffen, gemäß alle die Extremisten oder Idioten sind, die gegen Krieg und für friedfertige Konfliktlösung einstehen.