Zitat Zitat von mr-mali Beitrag anzeigen
Die Begriffe "Zionist", Israeli" und "Jude" sind KEINESWEGS kongruent.

Zionisten sind Menschen, die sich für die Erstellung einer Heimat für Juden einsetzten und für den Erhalt dieser Heimat einsetzen weil sonst nichts gegen den Antisemitismus einzusetzen war! So, zumindest, wurde es Herzl nach dem Dreyfus-Prozeß überdeutlich klar. Es gibt auch nicht-jüdische Zionisten: Paradebeispiel war Gromyko, der eine Rede vor der UNO (1947) hielt, die an Zionismus kaum zu überbieten ist!

Israelis sind Personen, die einen israelischen Pass besitzen. Dabei sind neben Juden auch arabische Israelis (Ca. 20%), ferner: Baha'i, Drusen, Bedus, Tscherkessen und weitere Minderheiten. Typisch für eine intakte Demokratie: Alle Minderheiten haben selbstverständlich aktives und passives Wahlrecht!

Juden: Dieser Begriff ist schwerer zusammenzufassen, weil er sich im Verlauf der letzten 3000 Jahre immer wieder änderte: Ursprünglich (Letzte 2000 J) waren die Juden eine religiöse Gruppe. Seit dem Beginn des 19.Jh wurde der Begriff "Rasse" für "die Juden" geprägt (Eigentlich gab es rassistisches Judentum bereits Ende des 15.Jh(!) in Spanien...) Dieser Rassismus war "natürlich" begleitet von der "Feststellung", daß die Juden nicht nur eine Rasse bilden sondern eine "minderwertige Rasse" darstellen. Diese herabwürdigende Bewertung macht eigentlich die Kernaussage des Rassismus im allgemeinen bzw. des Antisemitismus insbesondere. Jude war also nicht nur der religiöse Jude sondern jeder, der jüdische Vorfahren hatte. Siehe hierzu "Arier"-Nachweis, der Verbot von allem, was jüdische Wurzeln besaß, selbst wenn die Juden seit Generationen längst zum Christentum konvertierten. Ferner siehe Verbote von J. Strauss oder Mendelssohns Musik oder die Absurdität der Ermordung der katholischen Nonne Teresia Benedicta a Cruce, die als Edith Stein in einem jüdischen Elternhaus aufwuchs.

Somit änderte sich der Begriff des Judentums weg on der religiösen Definition hin zur Definition einer Schicksalsgemeinschaft. Das ist auch heutzutage die einzige Definition, die ALLE Juden als gemeinsamen Nenner besitzen. Jeder, der zum Judentum konvertierte, wurde Jude, unabhängig von "Rasse", Herkunft, Ethnie, Hautfarbe oder Wohnsitz. Judentum als "Rasse" wird immer noch gepredigt von Menschen, die sich von den Begriffen wie "Rassenhygiene" et al., aus dem "3.Reich", nicht trennen können, meistens nicht WOLLEN. (Siehe hierzu zB die absurden Erklärungskrämpfe von "ArtAllm")
Vielen Dank fuer Deine Muehe.
Darf ich Dir meinerseits einen ebenso guten Artikel hinterlassen?

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Dieser Pfarrer holt etwas weiter aus, um das Judentum zu erklaeren und die heutigen Zionistenprobleme in Palaestina.