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Statt gemeinsam für das Überleben des Landes zu kämpfen, gehen Teile der Bevölkerung auf die Barrikaden. Ausgerechnet dort, wo die Griechen noch Geld machen können – im Tourismus. Die Fähren laufen heute nicht aus! Die Unterstützung für die Regierung schwindet – zunehmend.
EINIGUNG SCHON ANFANG MAI?
Griechenland rechnet trotz wachsender deutscher Bedenken mit einer Einigung auf das Hilfspaket der Euro-Partner bereits Anfang Mai. Deutschland sei komplett mit an Bord, sagte der griechische Finanzminister Papakonstantinou gestern in Washington. Einen Austritt seines Landes aus der Euro-Zone schloss er aus. Das sei ein „Szenario, das absolut jeder Grundlage entbehrt“.
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Dabei gelten die bisherigen Sparmaßnahmen innerhalb der EU als geradezu läppisch. Die einhellige Meinung: Ministerpräsident Giorgos Papandreou muss die Sparschraube viel fester ziehen. Doch der ziert sich!
GRIECHEN RAUS AUS DEM EURO?
Immer lauter werden die Stimmen: „Griechenland raus aus dem Euro“. Nur so hätten die Griechen eine reelle Chance, seine Finanzen zu sanieren. Eine Forderung, die die Parteien auch in Deutschland scheidet.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), wies die Forderung des CSU-Landesgruppenvorsitzenden Hans-Peter Friedrich nach einem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone allerdings zurück. „Die Eurozone wäre mit einem Ausscheiden Griechenlands nicht aus dem Schneider“, sagte er.
Der Streit über Hilfen für Griechenland entzweit auch die deutsche Regierung.
Hermann Otto Solms, Bundestagsvizepräsident und Finanzexperte der FDP, hat das Vorgehen der CDU im Fall der griechischen Schuldenkrise scharf kritisiert. „Es war falsch, den Honigtopf von Anfang an in die Mitte des Tisches zu stellen. Das war das Signal an die Griechen, dass sie nur zugreifen müssen. Es wäre richtig gewesen, kein Finanzierungsangebot zu machen und Griechenland an den Internationalen Währungsfonds zu verweisen. Hier hat Herr Schäuble einen Fehler gemacht“, sagte Solms der „Passauer Neuen Presse“.
Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will heute mit den Fraktionsvorsitzenden über die deutschen Gelder für die Pleite-Griechen beraten. Auch er jongliert mit ungewissen Zahlen.
Klar ist nur: Zahlen wird das auch der deutsche Steuerzahler...
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