BILD.DE-REPORTER MACHT DEN TEST
Deutscher bettelt bei den Pleite-Griechen
WIE PLEITE ODER SPENDIERFREUDIG SIND DIE HELLENEN WIRKLICH?
GRIECHENLAND-KRISE
Wie spendierfreudig sind die Griechen?
Athanasis Inathos (72, links) und BILD-Reporter Dieter Schlüter vor dem Parlament in Athen. Er ist Straßenverkäufer, sagt: „Ich verstehe, was du hier machst. Die Griechen sollen dir Hilfe anbieten, egal, ob du Deutscher bist oder aus einem anderen Land kommst “
Foto: George Kalozois1 von 604.03.2010 — 21:21 Uhr
Von DIETER SCHLÜTER
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Die Griechen stehen vor der Pleite, die
Regierung bittet um Spenden. Nur:
Wie spendierfreudig sind die Hellenen eigentlich? BILD-Reporter Dieter Schlüter machte den Test – direkt in Athen. Sein Bericht...
Ich stehe auf dem Syntagma-Platz vor dem griechischen Parlament. Aus zehn Lautsprechern, die die Kommunistische Partei Griechenlands über Nacht an den Laternenmasten aufgehängt hat, dröhnen kommunistische Kampflieder über den Platz.
Die Griechen sind wegen der drakonischen Sparmaßnahmen , die die Regierung verhängt hat, wütend.
Werden sie einem Deutschen helfen, obwohl die deutsche Regierung den Griechen in ihrer Finanznot nicht helfen will? Ich mache den Test.
Ich setze mich auf eine Treppe gegenüber dem Parlament. Jackett, Fliege, ordentliche Kleidung. Vorsichtig zeige ich den Griechen, die die Stufen hinauf steigen, ein Schild. Auf dem steht in Griechisch: „Deutscher in Not – brauche Hilfe“. Die Griechen schauen mich irritiert an...
• Ein alter Mann kommt auf mich zu und fragt, was los ist. „Würden Sie einem Deutschen helfen, obwohl die Deutschen den Griechen nicht helfen wollen?“, frage ich ihn. „Ja“, sagt der Alte, der sich als Athanasis Inathos (72) vorstellt. Er ist Straßenverkäufer, sagt: „Ich verstehe, was du hier machst. Die Griechen sollen dir Hilfe anbieten, egal, ob du Deutscher bist oder aus einem anderen Land kommst. Wir Griechen sind doch nur die ersten, die es getroffen hat.
Die anderen Länder werden folgen. Leider darfst du nicht auf der Treppe direkt vor dem Parlament sitzen. Das ist verboten. Ich würde auch gern dort sitzen und mich von den Politikern unterstützen lassen, die das alles angerichtet haben.“
• Gymnastik-Lehrerin Loma Cobani (23) sagt: „Ich finde, du berührst ein sehr sensibles Thema mit Deutschland. Aber anderseits sollten die Leute aus den anderen Ländern Europas auch den Mut haben, hierher zu kommen und zeigen, was das Plakat ausdrückt. Denn wir Griechen sind nicht als einzige betroffen. Es wird bald eine Kettenreaktion durch Europa knallen.“ Sie drückt mir einen symbolischen Euro in die Hand.