User in diesem Thread gebannt : Kurti, Schopenhauer, De Kuyper and oneisthebest


Umfrageergebnis anzeigen: Kann man in Hitler den Begründer Israels sehen?

Teilnehmer
95. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja

    43 45,26%
  • Nein

    52 54,74%
+ Auf Thema antworten
Seite 272 von 1839 ErsteErste ... 172 222 262 268 269 270 271 272 273 274 275 276 282 322 372 772 1272 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 2.711 bis 2.720 von 18385

Thema: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

  1. #2711
    schnappt zu Benutzerbild von Beißer
    Registriert seit
    16.11.2007
    Ort
    Ganz in deiner Nähe
    Beiträge
    15.989

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Commodus Beitrag anzeigen
    Richtig. Aufgehoben wurde lediglich das "Potsdammer Abkommen", lediglich die aktuellen Aussengrenzen der BRD wurden im 2 + 4 Vertrag explizit übernommen. Die Inhalte des Überleitungsvertrages mögen "im größerem Umfang" obsolet geworden sein, gültig ist dieser jedoch noch immer ... auch und inbesondere dieser Artikel 7 !
    Artikel 7 im Wortlaut:

    Artikel 7

    (1) Alle Urteile und Entscheidungen in Strafsachen, die von einem Gericht oder einer gerichtlichen Behörde der Drei Mächte oder einer derselben bisher in Deutschland gefällt worden sind oder später gefällt werden, bleiben in jeder Hinsicht nach deutschem Recht rechtskräftig und rechtswirksam und sind von den deutschen Gerichten und Behörden demgemäß zu behandeln.

    (2) Die deutschen Behörden werden Personen - mit Ausnahme der Mitglieder der Streitkräfte (nach der Definition im Vertrag über die Rechte und Pflichten ausländischer Streitkräfte und ihrer Mitglieder in der Bundesrepublik Deutschland), die von einem der in Absatz (1) dieses Artikels erwähnten Gerichte verurteilt sind oder künftig verurteilt werden oder in Untersuchungshaft gehalten werden, bis zur Beendigung ihrer Strafe in deutschen Haftanstalten in Haft halten.

    (3) Die deutschen Behörden werden die gemäß Absatz (2) dieses Artikels in deutschen Haftanstalten in Haft gehaltenen Personen nach den Grundsätzen eines humanen Strafvollzuges und nach den gleichen Vorschriften behandeln wie Personen, die von deutschen Gerichten verurteilt sind oder in Untersuchungshaft gehalten werden. Die Behörden der Drei Mächte haben Zugang zu den deutschen Haftanstalten, in denen solche Personen in Haft gehalten werden, und zu diesen Personen selbst.

    (4) Die Kosten der nach diesem Artikel in deutschen Haftanstalten verbüßten Haft werden von den deutschen Behörden getragen.

    (5) Innerhalb von dreißig Tagen nach Inkrafttreten dieses Vertrags ist ein Gemischter Beratender Gnadenausschuß zu bilden, der paritätisch aus mindestens drei von der Bundesregierung ernannten Mitgliedern und mindestens je einem von der Regierung jeder der Drei Mächte ernannten Mitglied besteht. Der Ausschuß wird in Unterausschüssen, jeweils bestehend aus einem der von der Bundesregierung ernannten Mitglieder und einem von der Regierung der betreffenden Macht ernannten Mitglied, tagen, um der Bundesrepublik oder der betreffenden Macht gemäß Absatz (6) und (7) dieses Artikels in Angelegenheiten der Beendigung oder Herabsetzung der Strafe, der Entlassung auf Ehrenwort, der Begnadigung und sonstiger Gnadenmaßnahmen für Personen, die nach den Bestimmungen des Absatzes (2) dieses Artikels in deutschen Haftanstalten in Haft gehalten werden, Empfehlungen auszusprechen.

    (6) Die Bundesrepublik hat hinsichtlich von Deutschen (im Sinne des deutschen Rechts), die nach Absatz (2) dieses Artikels in deutschen Haftanstalten unter deutscher Kontrolle in Haft gehalten werden, das ausschließliche Recht, in allen Angelegenheiten der Beendigung oder Herabsetzung der Strafe, der Entlassung auf Ehrenwort, der Begnadigung und sonstiger Gnadenmaßnahmen endgültig zu entscheiden. Die Empfehlung des nach Absatz (5) dieses Artikels errichteten Gemischten Beratenden Gnadenausschusses ist vor jeder solchen Entscheidung einzuholen. Handelt es sich um Personen, die wegen strafbarer Handlungen gegen alliiertes Personal oder Vermögen oder gegen die alliierte Verwaltung in Deutschland verurteilt worden sind, so wird die Bundesrepublik Entscheidungen zugunsten solcher Personen nur in Übereinstimmung mit der Empfehlung des zuständigen Unterausschusses treffen.

    (7) Jede der Drei Mächte hat hinsichtlich aller Personen, die von ihren Gerichten verurteilt sind und nach Absatz (2) dieses Artikels in deutschen Haftanstalten unter deutscher Kontrolle in Haft gehalten werden - jedoch mit Ausnahme der in Absatz (6) dieses Artikels bezeichneten Personen - das ausschließliche Recht, in allen Angelegenheiten der Beendigung oder Herabsetzung, der Strafe, der Entlassung auf Ehrenwort, der Begnadigung und sonstiger Gnadenmaßnahmen endgültig zu entscheiden. Die Empfehlung des nach Absatz (5) dieses Artikels errichteten Gemischten Beratenden Gnadenausschusses ist vor jeder solchen Entscheidung einzuholen.
    Wir wollen eine neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt – verachten aber die Gleichheitslüge und verneigen uns vor den naturgegebenen Rängen.
    Claus Schenk Graf von Stauffenberg

  2. #2712
    GESPERRT
    Registriert seit
    03.12.2004
    Beiträge
    30.379

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Sonst könnten sie bei uns ja nicht mehr die Geschichtsdeutung über alte Gerichtsurteile festlegen lassen...
    In Dr. Schultze-Rhonhofs bahnbrechendem Buch, Der Krieg, der viele Väter hatte, wird das glänzend dargestellt, die Rechtsverbindlichkeit der in den IMT-Urteilen enthaltenen Tatsachenfeststellungen.

    "Mehr noch, die nach 1945 herausgegebenen offiziellen Dokumentenbände, unterschlagen "heiße Ware", etwa die "Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik" (ADAP), die ich zunächst für authentisch hielt, weil sie in den 50er Jahren als die amtliche Dokumentation des Auswärtigen Amts in Bonn veröffentlicht worden sind.

    Erst später fiel mir auf, daß diese Nachkriegsausgabe der Akten des deutschen Auswärtigen Amts von amerikanischen, englischen und französischen Wissenschaftlern und Archivaren herausgegeben worden ist.

    Es darf nicht wundern, daß die Akten dabei zu Gunsten der Sieger ausgewählt und auch "gewaschen" worden sind.

    So fehlt in diesem Nachdruck zum Beispiel die erste offizielle Drohung, wegen Danzig Krieg zu führen. Sie wurde im März 1939 vom polnischen Botschafter in Berlin ausgesprochen, noch ehe Hitler der Wehrmachtsführung den Befehl gab, einen Krieg gegen Polen vorzubereiten. Es gibt jedoch die Veröffentlichung der selben Dokumente aus dem Jahr 1939 (AA 1939), die diese Drohung noch enthält", Schultze-Rhonhof, S. 12.

    Ist das nicht die OMF-BRD in der Nußschale? Das Auswärtige Amt gibt eine amtliche BRD-Dokumentation heraus, die in Wahrheit von den Siegern zurechtfrisiert wurde. In solchen vermeintlichen, dem Bürger laufend verschwiegenen Kleinigkeiten wird die Organisationsform einer Modalität der Fremdherrschaft offenkundig!

  3. #2713
    schnappt zu Benutzerbild von Beißer
    Registriert seit
    16.11.2007
    Ort
    Ganz in deiner Nähe
    Beiträge
    15.989

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Ist doch mein Reden: Trauen darf man nur solchen amtlichen deutschen Dokumenten, die niemals in den Händen der alliierten Fälscherbanden waren. Alles andere ist Lug und Trug!
    Wir wollen eine neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt – verachten aber die Gleichheitslüge und verneigen uns vor den naturgegebenen Rängen.
    Claus Schenk Graf von Stauffenberg

  4. #2714
    GESPERRT
    Registriert seit
    03.12.2004
    Beiträge
    30.379

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Beißer Beitrag anzeigen
    Ist doch mein Reden: Trauen darf man nur solchen amtlichen deutschen Dokumenten, die niemals in den Händen der alliierten Fälscherbanden waren. Alles andere ist Lug und Trug!
    Wollte gerade eine Ergänzung schreiben, Du nimmst mir das Wort vorweg! Sobald man an der Oberfläche kratzt, entdeckt man, daß die BRD in allen Bereichen aus nichts anderem besteht als aus mit äußerster Hinterhältigkeit verschleiertem Lug und Trug. Egal, wo man hinlangt, überall kommt einem widerwärtiger Beschiß entgegen.

  5. #2715
    GESPERRT
    Registriert seit
    24.02.2010
    Beiträge
    7.120

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    jeder veröffentlichten aktensammlung ist zu mißtrauen. jeder herausgeber verfolgt mit seiner edition ziele.

  6. #2716
    GESPERRT
    Registriert seit
    12.01.2006
    Beiträge
    30.699

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Sauber dargestellt, Brutus!

    Nur leider juckt das alles fast niemanden...sieht man ja sogar schon hier im CPF.

    Es gäbe nur die Möglichkeit, die "andere Seite der Geschichte" im TV darzustellen. Wird aber niemals passieren...

  7. #2717
    Mitglied
    Registriert seit
    26.03.2010
    Beiträge
    188

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    In Dr. Schultze-Rhonhofs bahnbrechendem Buch, Der Krieg, der viele Väter hatte, wird das glänzend dargestellt, die Rechtsverbindlichkeit der in den IMT-Urteilen enthaltenen Tatsachenfeststellungen.

    "Mehr noch, die nach 1945 herausgegebenen offiziellen Dokumentenbände, unterschlagen "heiße Ware", etwa die "Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik" (ADAP), die ich zunächst für authentisch hielt, weil sie in den 50er Jahren als die amtliche Dokumentation des Auswärtigen Amts in Bonn veröffentlicht worden sind.

    (...)

    So fehlt in diesem Nachdruck zum Beispiel die erste offizielle Drohung, wegen Danzig Krieg zu führen. Sie wurde im März 1939 vom polnischen Botschafter in Berlin ausgesprochen, noch ehe Hitler der Wehrmachtsführung den Befehl gab, einen Krieg gegen Polen vorzubereiten. Es gibt jedoch die Veröffentlichung der selben Dokumente aus dem Jahr 1939 (AA 1939), die diese Drohung noch enthält", Schultze-Rhonhof, S. 12.
    Nun ergänzen wir mal wieder ein bisschen Kontext, der bei Schultze-Rhonhof nicht vorkommt. Zuerst mal die Situation:

    14.-16.3.1939: Hitler erpresst Hacha und bsetzt die Rest-Tschechei, die Slowakei hat sich, ebenfalls durch Druck aus Berlin, dem Deutschen Reich als Vasallenstaat unterstellt. Wenige Tage später ließ Hitler das Memelland besetzen. In diesem Zusammenhang taucht wieder das Wort "hachaisieren" auf. Auch diese Besetzung kam unter Drohungen zustande.

    Wenn man auf eine Karte sieht, kann mein sich leicht vorstellen, dass die polnische Regierung sich eingekreist und äußerst unbehaglich fühlte.

    Nun zu dem Gespräch zwischen Ribbentrop und dem polnischen Botschafter Lipski am 26.3.1939 in Berlin. Im Weißbuch Nr. 2 von 1939 steht tatsächlich der Satz:

    Herr Lipski entgegnete, er habe die unangenehme Pflicht darauf hinzuweisen, daß jegliche weitere Verfolgung dieser deutschen Pläne, insbesondere soweit sie eine Rückkehr Danzigs zum Reich beträfen, den Krieg mit Polen bedeute.
    Nun habe ich hier aber zwei weitere Dokumente, die eine ganz andere Sprache sprechen:

    Erstens eine Anweisung vom polnischen Außenminister Beck an Lipski vor dem Gespräch vom 25.3.1939, wie das Gespräch zu führen sei. Diese Anweisung enthält nicht den Auftrag, Deutschland mit Krieg zu drohen.

    Zweitens eine Rückmeldung des Botschaftes Lipski nach Warschau nach dem Gespräch mit Ribbentrop. Auch dort ist nicht die Rede von einer Kriegsdrohung, die der polnische Botschafter im Namen seiner Regierung ausgesprochen hätte. (Freund, Dokumente, Band 2, S. 75ff).

    Es gibt auf den ersten Blick die folgenden Möglichkeiten: Entweder, der polnische Botschafter hat ohne Wissen seiner Regierung gehandelt. Das kann man sofort ausschließen. Ein Botschafter, der so etwas macht, ist die längste Zeit Botschafter gewesen, und nach so einem Verstoß gegen den Auftrag seiner Regierung wäre auf jeden Fall eine Entschuldigung aus Warschau gefolgt, von der wir heute wüssten.

    Die zweite Möglichkeit ist, dass die polnischen Diplomaten alle Hinweise auf diese Kriegsdrdohung getilgt haben. Dazu gab es aber keinen Grund, denn diese Dokumente enthalten interne, verschlüsselt übermittelte Informationen, die sowieso nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

    Die dritte Möglichkeit ist, dass der Fehler im deutschen Dokument liegt, und die polnische Kriegsdrohung wurde nicht ausgesprochen.

    Was sagt Schultze-Rhonhof zu diesen beiden Dokumenten und zu den Fragen, die sich daraus ergeben? Erwähnt er sie überhaupt?

    Schultze-Rhonhof geht mit keiner Silbe auf die polnischen Dokumente ein. Allerdings verlässt Schultze-Rhonhof sich gelegentlich auf den "Revisionisten" Hoggan, bei dem diese Dokumente ebenfalls nicht vorkommen. Über Hoggans Buch "Der erzwungene Krieg" lese ich beispielsweise in [Links nur für registrierte Nutzer]:

    Hoggan aber unterschlägt z. B. die wichtigen Berichte Lipskis über seine Gespräche mit Ribbentrop, obwohl - oder weil? - sie ein anderes Bild entwerfen. Würde Hoggan wissenschaftlich sauber arbeiten, dann müßte er zumindest die abweichenden Versionen referieren und begründen, weshalb er sich für die eine gegen die andere entscheidet. Aber Erwägungen solcher Art vermißt man bei ihm, obwohl der Quellenbestand, auf den er sich stützt, ständig dazu Gelegenheit bietet und es ebenso ständig erfordert.
    Diese Kritik gilt sinngemäß auch für Schultze-Rhonhof, der Hoggan offenbar kennt und ihn hier und dort herangezogen hat.

    Des Rätsels Lösung findet sich dann in Freund, Dokumente (2), S. 83:

    Das deutsche Weißbuch gibt dieses Dokument [die Unterredung Ribbentrop/Lipski] nur in einer verfälschten Form wieder. Dem polnischen Botschafter wird die Erklärung untergeschoben, daß die Weiterverfolgung der deutschen Pläne Krieg bedeuten müßte (welcher Satz im Original des Auswärtigen Amts vollkommen fehlt).
    Schultze-Rhonhof hat anscheinend nicht mit dem Original gearbeitet, mit den internen, vertraulichen Akten des Außenministeriums, sondern mit einer nachträglich manipulierten Fassung, die im Weißbuch veröffentlicht worden ist, um Polen kriegerische Absichten zu unterstellen.

    Dies erklärt auch, warum in der Veröffentlichung von 1956, die Schultze-Rhonhof kritisiert, die Kriegsdrohung fehlt: Schultze-Rhonhof zitiert aus einem manipulierten Propagandatext, während 1956 das Dokument originalgetreu veröffentlicht wurde. Es gab keine polnische Kriegsdrohung im März 1939.

  8. #2718
    schnappt zu Benutzerbild von Beißer
    Registriert seit
    16.11.2007
    Ort
    Ganz in deiner Nähe
    Beiträge
    15.989

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
    14.-16.3.1939: Hitler erpresst Hacha
    Hast du einen Beweis für diese Behauptung? :rolleyes:
    Wir wollen eine neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt – verachten aber die Gleichheitslüge und verneigen uns vor den naturgegebenen Rängen.
    Claus Schenk Graf von Stauffenberg

  9. #2719
    Autonomer Consul Benutzerbild von Gawen
    Registriert seit
    21.03.2008
    Beiträge
    17.206

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
    Die dritte Möglichkeit ist, dass der Fehler im deutschen Dokument liegt, und die polnische Kriegsdrohung wurde nicht ausgesprochen.
    Die Teilmobilmachung der poln. Armee und der Aufmarsch vor Danzig und Ostpreussen sprachen eine deutliche Sprache, action speaks louder than words...

    "Obwohl die Versuche der deutschen Seite, mit den Polen weiter zu verhandeln, zunächst noch weiterliefen, schloß Warschau Ende März 1939 eine Beistandsabmachung mit den Briten, machte seine Streitkräfte teilmobil, das heißt, es verdoppelte seine Truppen, stellte sieben Armeestäbe auf und ließ Truppen in Richtung Ostpreußen aufmarschieren. Hitler reagierte und gab am 3. April der Wehrmacht erstmals konkret den Befehl, einen Angriff gegen Polen (Fall Weiß) für den Fall vorzubereiten, daß Polen seine Haltung gegenüber dem Deutschen Reich weiter verschärfen sollte."

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Geändert von Gawen (24.04.2010 um 15:02 Uhr)

  10. #2720
    Mitglied
    Registriert seit
    26.03.2010
    Beiträge
    188

    Standard AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    Die Teilmobilmachung der poln. Armee und der Aufmarsch vor Danzig und Ostpreussen sprachen eine deutliche Sprache, action speaks louder than words...
    Und der Kontext spricht noch deutlicher. Nach den Ereignissen der letzten Tage davor (erpresste Besetzung der Rest-Tschechei, Unterwerfung der Slowakei unter das Deutsche Reich, erpresste Besetzung des Memellandes) hatte Polen allen Grund, sich bedroht zu fühlen und eine militärische Intervention Deutschlands auch in Danzig zu fürchten.

    Die insgesamt wohl nicht sehr umfangreiche polnische Mobilmachung (Einberufung von mehreren Reservistenjahrgängen und Reserveoffizieren technischer Truppen) wurde am 24.3.1939 vom deutschen Botschafter nach Berlin gemeldet. Zwei Tage vorher hatte Hitler das Memelland besetzt. (Freund, Dokumente, S. 67). Von einem Aufmarsch mit Angriffsabsichten ist da weit und breit nichts zu sehen, und es wäre die Pflicht des Botschafters gewesen, so etwas zu melden.

    Zitat Zitat von Gawen Beitrag anzeigen
    "Obwohl die Versuche der deutschen Seite, mit den Polen weiter zu verhandeln, zunächst noch weiterliefen, schloß Warschau Ende März 1939 eine Beistandsabmachung mit den Briten, machte seine Streitkräfte teilmobil, das heißt, es verdoppelte seine Truppen, stellte sieben Armeestäbe auf und ließ Truppen in Richtung Ostpreußen aufmarschieren. Hitler reagierte und gab am 3. April der Wehrmacht erstmals konkret den Befehl, einen Angriff gegen Polen (Fall Weiß) für den Fall vorzubereiten, daß Polen seine Haltung gegenüber dem Deutschen Reich weiter verschärfen sollte."

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Es ist sicher nur Zufall, dass du vergessen hast, hier den Autor zu nennen, oder? Der Herr heißt Schultze-Rhonhof.

    Nachdem ich [Links nur für registrierte Nutzer], möchtest du ihn jetzt offenbar mit einem Text verteidigen, in dem vorsichtshalber überhaupt keine Quellen mehr angegeben sind und der folglich nicht überprüfbar ist. Ich fürchte, das wird so nichts.

    Außerdem steckt auch hier ein klitzekleiner Fehler in Schultze-Rhonhofs (und in deiner) Darstellung. Chamberlain erläutert die Absicht, Polen eine Garantie zu geben, am 3. April 1939, also deutlich nach den weiter oben geschilderten Ereignissen, und bezieht sich auf eine kurz vorher abgegebene Erklärung. Der förmliche Vertragsschluss kam dann erst am 6. April 1939.

    Im Zeitungsartikel für die "Junge Freiheit" verlegt Schultze-Rhonhof das Abkommen plötzlich in den März vor, was neben den tatsächlichen Ereignissen sogar seinem eigenen Buch widerspricht; dort gibt er einen späteren Zeitpunkt an (S. 429).

    Außerdem stellt er Hitlers Planung zum "Fall Weiß" (Angriff auf Polen, 3.4.1939) als Reaktion auf das Abkommen dar, das in Wirklichkeit erst am 6. April 1939 geschlossen wurde.

    Um mich zu vergewissern, habe ich auch noch einmal auf Schultze-Rhonhofs Website nachgesehen und eher zufällig [Links nur für registrierte Nutzer]:

    Am 16. März 1939 ändert sich das wieder. Hitler bricht an diesem Tag sein Münchener Versprechen und macht die Rest-Tschechei zum Protektorat.
    Wie bitte? Da steht auch, die Webseite sei eine verkürzte Fassung eines Abschnitts aus dem Buch. Sehen wir mal nach:

    Der Münchener Vertrag regelt in seinen acht Artikeln nur und wirklich nur die „Bedingungen und Modalitäten“ der Abtretung der sudetendeutschen Gebiete (...) Diese acht Artikel – allesamt zu deutschen Gunsten – hat Deutschland mit seiner unrechtmäßigen Tschechei-Besetzung nicht verletzt, das Abkommen also nicht gebrochen. (S. 188f)
    Am 16. März 1939 bricht Hitler – wie erwähnt – sein Münchener Versprechen und macht die Rest-Tschechei zum Protektorat. (Seite 424)
    Irgendwie muss Schultze-Rhonhof in seinem eigenen Buch zwischen Seite 188 und Seite 424 seine Meinung geändert haben.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 2 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 2)

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 28.07.2011, 16:15
  2. Der Krieg hat begonnen!
    Von Freeman im Forum Krisengebiete
    Antworten: 352
    Letzter Beitrag: 23.11.2007, 22:28
  3. Weder Fisch noch Fleisch!
    Von Misteredd im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 14
    Letzter Beitrag: 29.11.2006, 20:53

Nutzer die den Thread gelesen haben : 87

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben