„Man muß – was >die politische Kultur des Westens< anlangt, der wir uns >vorbehaltlos öffnen< sollen, gar nicht bis Hobbes oder zur Ausgrenzung von Iren, Negersklaven und amerikanisch-australischen Ureinwohnern aus dieser >Tiefenschicht menschlicher Solidarität< zurückgehen, es genüge ein Zitat des....gerade in diesem Jahr wieder besonders gefeierten Schriftstellers und Nobelpreisträgers Rudyard Kipling, gesprochen am 22. Juni 1915 vor zehntausend begeisterten Zuhörern in Southport England:
>....Wie auch immer die Welt vorgibt, sich einzuteilen, es gibt heute nur zwei Teile – menschliche Wesen und Deutsche. Und die Deutschen wissen es. Die menschlichen Wesen sind sich dessen seit langem überdrüssig und alles, was mit ihm verbunden ist, alles, was es tut – sagt, denkt oder glaubt. Von einem Ende der Erde bis zum anderen wünschen sie nichts mehr, als dass dieses schmutzige Ding (Geschöpf) aus der Mitgliedschaft und dem Gedächtnis der Nationen hinausgestoßen wird. Die Antwort der Deutschen auf den Ekel der Welt ist: „Ich bin stark. Ich töte. Ich werde weiter töten mit allen Mitteln, über die ich Macht habe, bis ich meinen Willen allen menschlichen Wesen auferlegt habe.“ Es (Deutschland) gibt uns keine Wahl. Es lässt uns keinen Mittelweg. Es hat die Zivilisation und alles, was Zivilisation bedeutet auf die einfache Frage des Tötens oder des Getötetwerdens zurückgeführt.<
Dieser Schlachtruf „ La race humaine contre la race allemande“ wurde tausendfach aufgenommen, von Lloyd George und Asquith beklatscht, von Dutzenden britischer und amerikanischer Karikaturisten visuell umgesetzt in das Bild von der affenartigen Bestie, die – mit Pickelhaube und Stiefeln bewaffnet – der zivilisierten Menschheit an die Gurgel springt.
Aus „Fetisch und Tabu“, Dietrich Aigner, Criticon Nr. 104, 1987, S. 259