Um wieder zum Thema zurückzufinden: Folgender, ein wenig langer Auszug aus dem abgehörten Gespräch Hitlers mit dem finnischen Marschall Mannerheim sollte Beweis sein, daß das Dritte Reich für den Krieg und seine Eskalation definitiv nicht verantwortlich gewesen ist.
Da Hitler sämtliche seiner Vorhaben teils öffentlich - Mein Kampf und Reichtstagsreden -, teils halböffentlich - Obersalzberg, Schmundt, Hoßbach - angekündigt hat bzw. angekündigt haben soll, und seine Äußerungen überdies von der etablierten Geschichts*wissenschaft* als Letztbeweis betrachtet werden, kommt dem, was er am 4. Juni 1942, als die Wehrmacht an allen Fronten siegreich war, hohe Relevanz zu.
Alle Zitate von Hitler, meine Anmerkungen in Blau:
Der Krieg, in dem wir nun gemeinsam stehen, war von Deutschland weder vorgesehen noch – das darf ich ruhig aussprechen – vorbereitet worden.
Geht's noch deutlicher? Die dramatische Unterlegenheit der deutschen Rüstung sowie Hitlers Aktion von Dünkirchen, wo er ca. 300.000 alliierte Soldaten einfach so entkommen ließ, statt sie wie Roosevelt und Churchill abzuschlachten, bestätigt seine Worte nachdrücklich.
Wenn wir uns diesen Krieg als möglich vorgestellt hätten, dann wären die Vorbereitungen gründlicher, besser, praktischer, zweckmäßiger gewesen.
Wir glaubten vielleicht an die Möglichkeit einer Auseinandersetzung in Europa dann, wenn gewisse Staaten es auf eine Verewigung des Versailler Vertrages abgesehen haben würden.
Aber ich hatte die starke Hoffnung, daß es auch hier gelingen würde, einfach durch die Macht der Vernunft und durch die Erkenntnis, daß unmögliche Zustände auch unmöglich bleiben können, daß es damit gelingen könnte, friedliche Revisionen herbeizuführen.
Ich hatte ein ganz großes soziales Programm mir vorgenommen. Ich bin selbst aus sehr schweren Anfängen emporgestiegen, und ich hatte kein anderes Lebensziel, als ein ganz großes soziales Programm durchzuführen, und auch ein großes ergänzendes kulturelles Programm. Diesen Aufgaben habe ich mich gewidmet.
Kein Wort von Kriegsabsicht oder Eroberung von Lebensraum im Osten. Die Benennung des Vertrags von Versailles als Ursache der fatalen Entwicklung befindet sich in nahtloser Übereinstimmung mit den Tatsachen und wurde durch G.G. Preparatas phänomenale Studie, Wer Hitler mächtig machte, wieder bestätigt. Das Bekenntnis, Hitler habe sich als Lebensziel ein soziales und kulturelles Proramm vorgenommen, wirkt nachgerade verstörend.
Vielleicht, wenn ich vorher eine Ahnung bessen hätte von dem Ausmaß der Vorbereitungen des Bolschewismus gegen Europa, wäre mir der Entschluß schwerer gefallen, gefaßt hätte ich ihn ganz sicherlich, weil ich mich zu jenen Männern rechne, die einer Gefahr, die unausbleiblich ist ... nicht entweichen wollen, und die es dann vorziehen, ihr lieber von vornehrein enrgegenzutreten und auch selbst jede Not und jede Sorge auf sich nehmen, besonders nicht auf kommende Geschlechter das abzuwälzen, was einmal getan werden muß.
Heute, da ich weiß, wie unendlich groß diese Gefahr war, bin ich daher glücklich, daß mich die Vorsehung die Kraft und auch die Einsicht für diesen Entschluß finden ließ.
Hitler spricht von einer drohenden Gefahr, der er sich, Deutschland und Europa durch den sowjetischen Aufmarsch ausgesetzt sieht, und wie schwer ihm die Entscheidung zum Unternehmen Barbarossa gefallen ist. Nicht einmal ansatzweise schimmert Kriegsbegeisterung durch oder gar Gier nach Lebensraum.
Eine ungeheuerliche Gefahr (der Bolschwismus im Allgemeinen und Stalin-Aufmarsch im Besonderen, B.). Wir wußten das selber auch nicht ganz genau, wie ungeheuerlich dieser Staat gerüstet war.
Wieder erwähnt Hitler, daß er sich bedroht sieht, und die sowjetische Gefahr noch größer gewesen sei als gedacht.
Sie haben die ungeheuerste Rüstung die menschendenkbar ist – also, wenn mir jemand gesagt hätte, daß ein Staat mit … wenn mir jemand gesagt hätte, daß ein Staat mit 35.000 Tanks antreten kann, dann hätte ich gesagt, Sie sind wahnsinnig geworden.
Fünfunddreißigtausend Panzer. Wir haben über … Wir haben zur Zeit über 34.000 Panzer vernichtet. Wenn mir das jemand gesagt hätte, ich hätte gesagt, sie – wenn mir ein General von mir erklärt hätte, daß hier ein Staat 35.000 Panzer hätte, ich hätte gesagt: Sie, Herr, sie sehen alles doppelt oder zehnfach. Es ist Wahnsinn, sie sehen Gespenster.
Adolf wirkt eher bestürzt, denn als souveräner Führer und Feldherr.
Das haben wir nicht für möglich gehalten. Ich habe Ihnen ja vorher erzählt, wir haben Fabriken gefunden, allein eine darunter, Klamarowskaja zum Beispiel, die war vor zwei Jahren im Bau, wir hatten keine Ahnung, heute ist dort eine Panzerfabrik, die in der ersten Schicht etwas über 30.000 und im Vollausbau über 60.000 Arbeiter beschäftigen sollte. Eine einzige Panzerfabrik. Wir haben sie besetzt, eine gigantische Fabrik. Arbeitermassen allerdings, die wie die Tiere leben. Im Donezgebiet, im Donezgebiet.
Das ist ein … ich sollte vorher den Herrn Staatspräsidenten. Ich habe das vorher nicht geahnt. Hätte ich es geahnt, dann wäre mir noch schwerer zu Herz gewesen. Aber den Entschluß hätte ich dann erst recht gefaßt, denn es blieb ja gar keine andere Möglichkeit. Ich war mir ja schon klar, schon im Winter 1939-1940, daß es ein Problem gäbe mit Rußland. Ich hatte nur den Alpdruck, denn ein Zweifrontenkrieg das wäre unmöglich gewesen. Wir wären auch zerbrochen. Das sehen wir heute besser, als wir es damals sehen konnten, daran wären wir zerbrochen.
Hitler ist geradezu von der Rolle, mehrmals entgleist ihm der Satzbau angesichts der heraufziehenden Katastrophe und der Überwindung, die es ihn gekostet hat, den Befehl zum Zwei-Fronten-Krieg zu erteilen.
Unser ganzes … Ich wollte an sich noch im Herbst ‘39 – wollte ich sich noch den Westfeldzug durchführen. Nur dieses dauernde schlechte Wetter, das wir hatten, das hat uns daran gehindert. Denn unsere ganze Bewaffnung war ja, …, es ist eine Schönwetterbewaffnung. Sie ist sehr tüchtig, sie ist sehr gut, aber sie ist leider eine Schönwetterbewaffnung.
Schönwetterbewaffnung! Damit soll er den Rasse-, Ausrottungs- und Lebensraumkrieg im Osten geplant haben.
Wir haben das jetzt ja auch hier in dem Krieg gesehen. Unsere ganzen Waffen sind natürlich auf den Westen zugeschnitten. Und wir alle waren der Überzeugung, das war bisher, das war unsere Meinung eben, seit den ältesten Zeiten eben, im Winter kann man nicht Krieg führen.
Die Nazis waren so blöd, daß sie nicht gewußt haben, daß es in Rußland kalt wird.
Und wir haben auch die deutschen Panzer, …, die deutschen Panzer sind nicht erprobt worden, um sie etwa für den Winterkrieg herzurichten, sondern man hat Probefahrten gemacht, um zu beweisen, daß man im Winter nicht Krieg führen kann.
Waren halt Idioten, die nie etwas von Väterchen Frost gehört haben.
Im selben Augenblick kam dann – ich darf es heute sagen – ein sehr großes Unglück über uns, nämlich die Schwächen, die sich in Italien ergeben hatten durch erstens die nordafrikanische Situation und zweitens durch die Situation im Albanienkrieg und Griechenland, ein ganz großes Unglück. Wir mußten helfen. Das bedeutete für uns wieder mit einem Schlag eine Zerreißung unserer Luftwaffe, Zerreißung unserer Panzerverbände.
Er bezeichnet die Ausdehnung der Kämpfe auf Albanien und Griechenland als Unglück, das von Italien verursacht worden ist. Wieder fehlt jeder Hinweis auf Lebensraum oder ähnliches.
Ich hatte eine Unterredung damals mit Molotow. Es war ganz klar, daß … Molotow ging fort mit dem Entschluß, den Krieg zu beginnen und ich habe ihn entlassen mit dem Entschluß, wenn möglich ihm zuvorzukommen.
Die Forderungen, die der Mann stellte zielten ganz klar darauf ab, letzten Endes Europa zu beherrschen.
Es war schon im Herbst 1940 für uns ununterbrochen die Frage, soll man es auf einen Bruch ankommen lassen. Ich habe es damals der finnischen Regierung immer geraten, zu verhandeln und Zeit zu gewinnen und die Sachen divertorisch (?) zu behandeln, weil ich immer eine Angst hatte: daß Rußland im Spätherbst plötzlich Rumänien überfällt. Sich in den Besitz der Petroleumquellen zu setzen.
Und wir wären ja im Spätherbst 1940 noch nicht fertig gewesen. Wenn nun Rußland die rumänischen Petroleumquellen besetzt hätte, dann wäre ja Deutschland verloren gewesen. Mit 60 russischen Divisionen war die Sache zu machen. Wir hatten in Rumänien ja damals noch weiter keine Verbände. Die rumänische Regierung hat sich ja erst später an uns gewendet und das, was sie hatten, wäre ja lächerlich gewesen. Die brauchten nur die Petroleumquellen zu besetzen. Ich konnte im September oder Oktober mit unseren Waffen keinen Krieg mehr beginnen, das war ja unmöglich.
Wir hatten auch den Aufmarsch im Osten in keiner Weise soweit, die Verbände mußten auch im Westen erste wieder konsolidiert werden, es mußte erst die Bewaffnung in Ordnung gebracht werden. Denn letzten Endes haben wir ja auch natürlich Opfer gebracht in unserem Westfeldzug. Es wäre unmöglich gewesen vor dem Frühjahr 1941 anzutreten.
Und wenn nun der Russe damals im Herbst 1940 Rumänien besetzt hätte und sich in den Besitz der Petroleumquellen gebracht hätte, dann wären wir im Jahr 1941 diese losgewesen. Wir haben ja die große deutsche Produktion, aber was allein die Luftwaffe verschlingt, was unsere Panzerdivisionen verschlingen, das ist dann doch etwas ganz ungeheueres.
Die Forderungen waren einfach nackte Erpressung. Das sind Erpressungen gewesen, die Russen wußten, daß wir uns nicht helfen konnten, daß wir im Westen gebunden waren, sie konnten uns ja alles erpressen.
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Was Hitler über Molotow sagt, paßt perfekt ins theoretischen Konzept eines Viktor Suworow oder Guido-Giacomo Preparata, und bestätigt eine - wenn ich nicht irre - bei Dirk Bavendamm zu lesende Vermutung, daß Hitler viel mehr ein Getriebener war als daß er selbst den Ablauf der Ereignisse bestimmt hätte.
Seit mit Anfang März 1933 in den USA und Großbritannien die zionistische Boykott- und Vernichtungshetze losgebrochen ist, über Roosevelts Quarantänerede von 1937, der britischen Blankogarantie an Polen, dem polnischen Überfall auf Deutschland, der britischen und französischen Kriegserklärung, Molotows Erpressung sowie der Forderung nach bedingungsloser Kapitulation hat Adolf Hitler nicht einmal mehr das Heft des Handelns in die Hand bekommen.
Die Art uns Weise, wie Hitler sich hier artikuliert, so seltsam kleinbürgerlich, bestätigt, was Großadmiral Raeder und Generaladmiral Boehm beim IMT gesagt haben. *In der Art und Weise wie bei Schmundt, Hoßbach und der Obersalzberg-Rede habe sich Hitler nie geäußert.* In anderen Worten, die Schlüsseldokumente sind gefälscht!