Was wußte Walter Weidauer?
Log der ehemalige Bürgermeister der Stadt Dresden – oder doch eher die Historikerkommission?
Medienberichten zufolge erklärte die zuständige Historikerkommission am 1. Oktober 2008 in Dresden, daß bei der Bombardierung am 13./14. Februar 1945 maximal 25000 Tote zu beklagen gewesen seien.
Dem stehen aber schon seit einigen Jahren die Aussagen des ehemaligen Dresdner Bürgermeisters Walter Weidauer gegenüber. Dazu muß man wissen, wer Weidauer war.
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Im Juni 1942 wurde er vom Volksgerichtshof zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 7. Mai 1945 wurde er von der Roten Armee in Dresden befreit. Danach trat er wieder in die KPD ein. Nach der Gründung der SED wurde er Mitglied dieser Partei.
Von 1946 bis 1958 war er Bürgermeister von Dresden und von 1946 bis 1951 Mitglied des Sächsischen Landtags. Bis heute ist er Ehrenbürger der Stadt Dresden. Walter Weidauer verstarb am 13. März 1986
1965 erschien sein Buch »Inferno Dresden«, das in fünf Auflagen (letzte Auflage 1983) erschien und auch heute noch antiquarisch zu erwerben ist.
Weidauer spricht darin von mindestens 35.000 Toten und stützt sich dabei auf eine Reihe von Beweisen, die er in seinem Buch benennt.
Interessant sind aber vor allem zwei Punkte, die vehement den Aussagen der sogenannten »neutralen« Historikerkommission widersprechen.
Zum einen stellt Weidauer fest, daß es auf jeden Fall Angriffe mit Bordwaffen gegeben habe.
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Und drittens habe Weidauer selbst im Großen Garten, in den viele ausgebombte Dresdner verzweifelt flüchteten, eindeutige Schußlöcher an den Bäumen festgestellt.
Als zweiten hochinteressanten Punkt führt Weidauer aus, daß nach schriftlich vorliegenden Aussagen des Oberfriedhofsgärtners Zeppenfeld auf dem Dresdner Heidefriedhof 28.746 Menschen begraben wurden, darunter die Asche von 6865 Menschen, die auf dem Altmarkt verbrannt worden waren. Dieser selbst sei bei allen Bestattungen zugegen gewesen. Auf dem Johannesfriedhof wurden weitere 3666 Menschen beerdigt. Wenn man diese beiden Zahlen addiert, wurden also
laut Aussagen von Weidauer mindestens 32 412 Menschen auf diesen beiden Friedhöfen bestattet.
Nun stellt sich natürlich die berechtigte Frage, warum ein bekennender Kommunist wie Weidauer höhere Totenzahlen angegeben haben sollte als diejenigen, die er hundertprozentig nachweisen konnte.
Daß aber die Opferzahl von 35.000 bei weitem nicht der Realität entsprechen kann, belegen die folgenden Fakten, die zwar auch mehr oder weniger in seinem Buch benannt werden, auf die Weidauer in seiner Rechnung aber keine Rücksicht nahm.
1. In Dresden lebten 1945 ca. 650.000 Einwohner. Da Dresden noch nicht zerstört war, hielten sich dazu noch ungezählte Flüchtlinge, vorwiegend aus Berlin und aus den Vertreibungsgebieten im Osten, in der Elbmetropole auf. Also kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, daß sich ca. 800.000–1.000.000 Menschen Anfang 1945 in Dresden aufhielten.
2. In Dresden gab es Anfang 1945 ca. 220 000 Wohnungen, von denen laut Weidauer 75% nach dem 14. Februar 1945 total zerstört waren. Rund 15 Quadratkilometer der Innenstadt wurden bei den Angriffen total und weitere Randgebiete Dresdens leicht zerstört.
3. Kaum ein Dresdner Wohnhaus besaß einen Luftschutzkeller, ja zum größten Teil noch nicht einmal primitivste Schutzvorrichtungen.
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Wenn man all diese Fakten zusammenrechnet, bleibt die berechtigte Frage, wohin über 700.000 Menschen fliehen konnten, wenn, wie die Historikerkommission behauptet, maximal 25.000 Menschen ums Leben kamen..............................
René Despang