DEFENCE-NETWORK / 27.10.2025 von Ari Egozie
14.000 km Burewestnik – Atomwaffe mit globaler Reichweite
Russlands Raketen- und
Flugkörperindustrie erlebt trotz westlicher Sanktionen eine rasante Expansion. Mit Tests des atomgetriebenen
Marschflugkörpers Burewestnik und steigender Produktion klassischer und
Hyperschallwaffen baut Moskau sein strategisches Arsenal aus. Analysten warnen, dass die steigende Menge an Raketen die Verteidigungssysteme potenzieller Gegner zunehmend herausfordern könnte.
Da
Russland bald zu einer wichtigen Quelle für die Lieferung von
Marschflugkörpern und Raketen an den
Iran werden könnte, beobachtet
Israel die Kapazitäten der russischen Raketenindustrie sehr genau.
Die jüngste Entwicklung:
Russland hat laut offiziellen russischen Quellen erfolgreiche Tests mit der
9M730 Burewestnik abgeschlossen, einer atomgetriebenen, atomwaffenfähigen Marschflugrakete mit
außergewöhnlich großer Reichweite, unvorhersehbaren Flugbahnen und der
Fähigkeit, alle bekannten und zukünftigen Raketenabwehrsysteme zu
umgehen. Die geschätzte Reichweite des Marschflugkörpers beträgt
14.000 Kilometer. Während des Tests war der Marschflugkörper dank seines nuklearen Antriebssystems
15 Stunden lang in der Luft, was sie von herkömmlichen Marschflugkörpern unterscheidet, die durch ihren Treibstoff begrenzt sind.
Burewestnik (NATO: SSC-X-9 Skyfall) wird vom Boden aus gestartet, fliegt in geringer Höhe und gilt als „unbesiegbar“ gegenüber bestehenden und zukünftigen Raketenabwehrsystemen. Der Atomantrieb der Waffe ermöglicht es ihr, über längere Zeiträume in der Luft zu schweben und Ziele überall auf der Welt auszuwählen. Sie hat das Potenzial, Atomwaffen
überallhin zu transportieren und
Hindernisse wie
Geografie und
Raketenabwehrsysteme zu überwinden, da sie so konzipiert ist, dass sie
Präzision gegen
hochgeschützte Einrichtungen in beliebiger Entfernung
gewährleistet.
Präsident Wladimir Putin und hochrangige russische Beamte behaupten, dass kein anderes Land über eine solche Technologie wie die Burewestnik verfügt und dass die
Infrastruktur für deren
Einsatz vorbereitet wird. Russland strebt nun den Aufbau einer Infrastruktur für den aktiven Einsatz der Burewestnik an, wobei die Tests von der Öffentlichkeit als „entscheidend und vollständig” bewertet wurden.
Russische Raketenproduktion weiterhin hoch
Auf der Grundlage von
Daten aus
ukrainischen Quellen kamen
israelische Analysten zu dem Schluss, dass die Hauptproduktionslinie von Raketen und Flugkörpern jährlich
1.500 bis
2.000 Langstreckenraketen herstellt. Und das
trotz westlicher Sanktionen.
Die Analysten fügten hinzu, dass die russische Verteidigungsindustrie eine
stabile Lieferkette aufrechterhalten hat und weiterhin große Raketenaufträge erfüllt. Insgesamt plant Russland,
zusätzliche Raketenchargen einzusetzen, was eine nachhaltige Erweiterung seines strategischen Angriffsarsenals bestätigt. So das Fazit der Analysten.
Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat die russische Raketenindustrie ihre
Produktionskapazitäten trotz der durch Sanktionen, der Beschaffung von Komponenten und der Systemqualität verursachten Probleme
erweitert. Die Produktion von
ballistischen Raketen und
Marschflugkörpern ist seit 2022
stark gestiegen, wobei die monatliche Produktion bis Mitte 2025 bis zu
70 ballistische Raketen vom Typ Iskander-M und etwa
15 Hyperschallraketen vom Typ Kinzhal erreichen wird – ein Anstieg von
66 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Sanktionsumgehung über China, Nordkorea und Belarus
Russlands etablierte Werke für strategische Flugkörper – insbesondere das Maschinenbauwerk Votkinsk – haben neue Werkstätten und Personal hinzugefügt und beschaffen Ausrüstung aus China und Weißrussland, um die westlichen Sanktionen zu umgehen und die Produktionslinien am Laufen zu halten.
Jahresziel für 2025:
Verdopplung der Gesamtproduktion von Flugkörpern auf
2.500 Einheiten und der Drohnenproduktion auf
2.700 pro Monat, laut ukrainischem Geheimdienst. Der russische
Almaz-Antey-Konzern hat die Produktion von
S-400- und
S-350-Luftabwehrraketen mehr als verdoppelt, angetrieben durch die
gestiegene Inlands- und
Exportnachfrage – insbesondere nach Indien.
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