Frau K., die Polizei hatte die Tat gegen Ihre Tochter einen Tag danach, am 12. August, zunächst öffentlich als „Unfall“ bezeichnet. Sie zweifelten von Anfang an an dieser Darstellung und schlossen auch einen Suizid aus. Warum?
K.: Liana lebte für die Zukunft. Sie hatte große Ziele und Pläne für ihr Leben. Vor zwei Monaten hatte sie ihre Ausbildung als zahnmedizinische Fachangestellte begonnen. Kurz bevor meine Tochter vom Täter vor die Bahn geschubst wurde, hatte sie noch mit meinem Vater, ihrem Opa, telefoniert. Der erzählt, daß ihre Stimme besorgt klang. Es war kein unglücklicher Zufall.
Mittlerweile erhebt auch die Staatsanwaltschaft öffentlich den Verdacht des Totschlags. Wie geht es Ihnen nach der Festnahme des irakischen Tatverdächtigen?
K.: Erst dachte ich, daß der Täter jetzt seine Strafe bekommen würde.
K.: Ich zweifle an der Schizophrenie. Aber ich bin mir sicher, daß er der Strafe entgehen wird. Nach einer „Erholung“ in der psychiatrischen Klinik kann er ohne Gewissensbisse weiterleben und neue Verbrechen begehen – in dem Wissen, daß er sich beim nächsten Mal einfach wieder als psychisch krank ausgeben muß.
K.: Mein erster Kontakt mit der Polizei war wie ein Gespräch im Nebel. Ich war im Schockzustand. Und die Polizei sprach anfangs von einem Unfall und zog in Erwägung, daß es Suizid war. Sie war am Anfang der Ermittlungen und konnte nicht viel sagen. Es gab mehrere Gespräche und ich stellte die Fragen, die mich quälten. Sie haben mir einen Dolmetscher zur Verfügung gestellt. So konnte ich meine Gedanken, Fragen und Gefühle ohne Probleme äußern.
Wie haben Sie die Arbeit der Polizei während der Ermittlungen wahrgenommen?
Während die polizeilichen Ermittlungen liefen, haben Sie die Sache auch selbst in Hand genommen, indem sie sich an verschiedene Parteien wandten. Warum?
K.: Ich möchte mir nicht eines Tages vor Lianas Grab die Frage stellen müssen, ob ich es versäumt habe, die Verbrecher zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen.
Ob ich es einfach akzeptiert habe, daß sie nicht mehr bei uns ist. Und ich hatte ja den Verdacht, daß etwas nicht stimmte. Ich fühlte mich hilflos und suchte verzweifelt nach Gerechtigkeit. Deswegen habe ich politische Unterstützung gesucht.
Mit welchem Ergebnis?
K.: Mir war es egal, welche Partei meine Sorgen anhört – wichtig war, daß ich nicht im Regen stehen gelassen wurde. Die AfD öffnete mir die Tür, hörte mir zu, nahm meine Sorgen ernst und steht uns bis heute zur Seite.
Sie suchten das Bürgerbüro von Björn Höcke in Heiligenstadt auf. Der AfD-Kreisverband Eichsfeld veröffentlichte am 25. August bei Facebook einen Beitrag, in dem er Ihr Anliegen aufgriff, „die ganze Wahrheit“ herauszufinden.
K.: Die AfD hat mir Mut und Kraft gegeben, weiterzumachen und nicht aufzugeben. Deswegen möchte ich auch die Chance nutzen, der AfD von ganzem Herzen zu danken – im Namen meiner gesamten Familie.