
Ich bin vor beinahe drei Jahrzehnten mal einer Freizeitbeschäftigung nachgegangen mit ein paar Schulkameraden. Faktisch trafen wir uns aber immer nur bei dem einen oder anderen, haben Chips und Pizza gegessen und uns unterhalten. Was wäre zu erwarten von jemandem, der dazustösst in der Erwartung, eben diese Freizeitbeschäftigung ausüben zu können? Doch wohl, dass er sich nach kurzer Zeit eine andere Truppe sucht - nicht, dass er die Freizeitbeschäftigung ganz aufgibt.
Falls, wie weiter oben behauptet, die biblische und die kirchliche Lehre einander nicht entsprechen, wäre dann nicht zu erwarten, dass wenn Leute diesen angeblichen Widerspruch oder diese angebliche Nichtentsprechung bemerkten, sie nur aus der jeweiligen Kirche austräten, dann aber sich Ersatzorganisationen zuwenden täten, die eben diese Entsprechung besser leben und lehren? Anders ausgedrückt: Müssten wir dann nicht beobachten, wie die Leute andere, neue "Kirchen" gründen? Müssten wir nicht beobachten, dass in einem Land, in dem mal eine überwältigende Mehrheit (amts-)kirchlich organisiert war, der Anteil "pro Bibel" (in Ermangelung eines besseren Begriffes) höher läge? Und dass er langsamer sänke als die Kirchenmitgliedschaft? Dass es jede Menge nicht-amtskirchliche "bibelgläubige" (was auch immer das konkret bedeuten mag!) Organisationen gäbe mit bemerkbar hoher Mitgliederzahl?
Die gibt es aber nicht. Und die Mehrheit der Leute, die die Amtskirchen und auch die Nichtamtskirchen verlassen, tut dies, soweit ich das beobachten kann, nicht wegen mangelnder Bibeltreue der Kirchen, sondern eher wegen eigener Bibel-Untreue.
Entsprechend würde ich behaupten, dass die Leute mehrheitlich und tatsächlich mit überwältigender Mehrheit nicht deshalb austreten, weil sie eine angebliche Nichtentsprechung von kirchlicher und biblischer Jesus-Vorstellung monieren.
Weshalb sich dann erneut die Frage stellt, warum diese angebliche Nichtentsprechung so wenigen auffallen sollte. Sind die, die gehen, zu doof und die, die bleiben, entweder zu doof oder sie belügen sich selbst? Sollte das wirklich die Antwort auf die Frage, Lösung des Problems sein?
Lehrte das Israelitentum vor ung. 2000 Jahren denn eine Reinkarnation? Lehrt die Tora eine solche? Denn wenn nicht, was gab es da "auszulassen"? Dann wurde ja nur fortgesetzt.Was mehr und mehr ins Bewusstsein dringt, ist die Reinkarnation, die die Kirche bei Begründung ausgelassen hat und stattdessen Priorität auf das eine Leben gesetzt hat, wodurch eine Entwicklung des Bewusstseins eines eigenständig denkenden Menschen und eine Entwicklung der Menschheit über viele Epochen nicht möglich ist, dafür wurde ein Jesus kreiert, an den man sich in einem einzigen Leben klammern sollte.
Aktueller Kalenderspruch, KW 46: Toleranz heißt Schwund durch Gewöhnung. (Affenpriester, HPF, 191016)
Aus christlicher Sicht kann Jesus natürlich gar kein Jude sein, weil erstens das moderne Judentum nicht unwesentlich auf's Pharisäertum zurückgeht - und die Kritik daran ist ja bekannt; und zwotens und noch viel wichtiger, weil es "das Judentum" und den israelitischen Tempelkult ja nicht schon immer gab und also Jesus irgendwann hätte konvertieren müssen, was nun eine ganz, ganz absurde Idee ist.
Aktueller Kalenderspruch, KW 46: Toleranz heißt Schwund durch Gewöhnung. (Affenpriester, HPF, 191016)
Die Drehorte von Serien wie "Herr der Ringe" und "Game of Thrones" gleichen Pilgerorten. Punktuell geht das so weit, dass die Preise für Unterkünfte wegen dem Pilgerandrang so weit steigen, dass die Einheimischen Probleme haben, die örtlichen Mieten zu zahlen.
Weiterhin gibt es Musikgruppen, die unironisch Kapellen nutzen und wo die Gläubigen inbrünstig mitsingen. Das sind freilich wandernde Barden, die andere Botschaften verbreiten, als die Amtskirchen.
Ein Beispiel aus UK
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Die zweite Hälfte macht deutlicher als die erste, welche spirituelle Macht diese Barden erlangt haben.
Im ersten Kommentar taucht gar Gott auf.
Preisfrage: Was haben GoT, NMA und LotR gemeinsam, was Kirchen verloren gegangen ist?
Aktueller Kalenderspruch, KW 46: Toleranz heißt Schwund durch Gewöhnung. (Affenpriester, HPF, 191016)
"Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes", (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).
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