Ich fürchte die "Bild" ist im Vergleich zu "Nature" ein Qualitätsmedium. Die Leute können sich gar nicht ausmalen was für Unsinn dort regelmäßig publiziert wird, entgegen allen Prinzipien der Logik, einzig dem politischen Zweck wegen. Ein wunderbares Beispiel wäre etwa Liu et al 2015.
Da steht, als zentrale Aussage, dass Chinesische Kohle 40% weniger Kohlenstoff enthielte als angenommen. Wie in der Grafik werden 71,3% als Standardwert angenommen, tatsächlich seien es aber nur 49,9%. Das seien 40% weniger. Als ob das nicht schon an sich extrem unglaubwürdig wäre, kann jeder den Taschenrechner zücken und ermitteln, dass es tatsächlich nur 30% weniger wären.
Das ist aber unmöglich ein Versehen. 24 Autoren haben an dem paper gearbeitet, die "40%" sind die zentrale Aussage, Nature hat natürlich einen rigorosen "peer review". Sowas kann nicht einfach passieren.
Es geht dabei eigentlich um hohe Politik. Weil Chinesische Kohle viel weniger CO2 emittieren würde, hätte das zwei Konsequenzen, die im paper auch genannt werden.
1. China hätte seine CO2 Emissionen bisher überschätzt, weshalb es nur fair sei wenn China in Zukunft noch ein größeres CO2 Budget zugewiesen bekäme.
2. Weil damit auch die weltweiten Emissionen überschätzt worden seien, wären gleichsam auch die CO2 Senken überschätzt worden, was das gesamte CO2 Budget für etwa ein 2°C Ziel reduziert. Alle anderen Staaten müssten ihre Anstrengungen also verstärken und noch weniger CO2 emittieren.