Die Ausbeutung durch Kinderarbeit in afrikanischen Staaten ist ein bekanntes und weit verbreitetes Problem, das vor allem durch extreme Armut, schwache soziale Sicherheit und fehlende staatliche Kontrolle begünstigt wird. Ein erheblicher Teil davon ist mit der globalen Nachfrage nach Rohstoffen und Konsumgütern verbunden, die auch von westlichen Unternehmen verarbeitet und vertrieben werden. Besonders im Kakaosektor in Westafrika (Ghana und Côte d'Ivoire), aber auch bei anderen Rohstoffen wie Kaffee, Gold und Kobalt, kommt Kinderarbeit sehr häufig vor und betrifft Millionen von Kindern.
Die Hauptpunkte:
Westliche Unternehmen profitieren indirekt: Viele internationale Konzerne, darunter große Schokoladenhersteller wie Ferrero, Milka, Nestlé und Lindt, verarbeiten Kakao aus Regionen, in denen Kinderarbeit weit verbreitet ist. Obwohl diese Firmen Strategien angekündigt haben, die Ausbeutung einzudämmen (wie faire Handelsprogramme und Monitoring-Systeme), bleibt Kinderarbeit vor Ort eine Realität. Die Verbesserungsmaßnahmen reichen oft nicht aus, um das Problem zu lösen – Kinderschicksale und Menschenrechtsverletzungen sind weiterhin Bestandteil komplexer Lieferketten.
Gründe für Kinderarbeit und westliche Verantwortung: Die Ursachen liegen überwiegend in Armut, niedrigen Löhnen der Bauern und mangelnder Bildung. Familien in Westafrika können oft nur mit Kinderarbeit überleben, da sie weit unter der Armutsgrenze leben. Staaten und internationale Gemeinschaften greifen bis heute nicht wirksam ein. Durch den Konsum von Produkten wie Schokolade, Smartphones (Batterien/Kobalt), Textilien oder Kaffee nimmt auch die westliche Bevölkerung direkt Einfluss auf diese Strukturen und trägt Verantwortung.
Ausmaß: In Afrika müssen etwa 92 Millionen Kinder arbeiten, etwa 20% aller afrikanischen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren. Besonders kritisch ist die Lage bei landwirtschaftlichen Produkten, aber auch im Bergbau und in der Industrie.
Ansätze zur Lösung: Wirklich nachhaltige Veränderungen sind nur möglich bei einer Bekämpfung der Armut, fairen Preisen und echten Programmen für soziale Absicherung und Bildung. Einzelne fair gehandelte Produkte oder Zertifikate sind Schritte in die richtige Richtung, reichen aber allein nicht aus, solange der Marktdruck und die prekäre Lebenssituation bestehen bleiben.
Fazit: Westliche Staaten und Unternehmen profitieren von Kinderarbeit in Afrika im Rahmen globaler Lieferketten und Konsummuster. Die wirtschaftlichen Vorteile stehen dabei oft über den Menschenrechten vor Ort. Die Verantwortung für die Ausbeutung liegt nicht nur bei den Produzenten, sondern auch bei den internationalen Abnehmern und Konsumenten, die durch ihre Nachfrage das System am Laufen halten.