
Zitat von
Nathan
Noch mehr krude Theorien brauchen wir bei diesem Thema wirklich nicht. Bloß ist bei seinem letzten Beitrag durchaus eine korrekte Feststellung enthalten:
Das ist nicht völlig falsch! In der Tat müssen die Netzbetreiber IMMER, wirklich 24/7 dafür sorgen, dass die ins Netz gespeiste Leistung nicht höher wird als die Leistungsanforderung. Sollte dies einmal nach oben aus der Balance geraten hätte es genau den beschriebenen Effekt, nämlich ein Ansteigen der Spannung. Dies wiederum würde zu einer Frequenzerhöhung führen, die im ganzen Netz absolut katastrophale Folgen hätte. ich will mich nicht in Details verlieren, aber schon eine Frequenzerhöhung von 0,5 Hertz, also von 50 auf 50,5 würde bei den Netzbetreibern schon die Alarmglocken schrillen lassen und sofortiges Eingreifen erfordern.
Mir ist neulich in der Nacht der Kühlschrank ausgefallen. Er hat zwar ein Warnsystem bei Überschreiten der Solltemperatur, aber die funktioniert ohne Strom auch nicht (sehr sinnvolle Konstruktion...). Ich lasse den Kühlschrank über ein Shelly-Relais laufen, das den Stromverbrauch misst und bei programmierbaren Überspannungswerten das Gerät abschaltet. Lässt sich über WLAN prima kontrollieren. Ich hatte tags zuvor den Wert der Überspannung von den voreingestellten 250V auf 240V herabgesetzt. Darauf hat das Relais irgendwann in der Nacht den Kühlschrank vom Netz getrennt. Das bedeutet, wir hatten im Stromnetz zu einem bestimmten Zeitpunkt (es waren sogar mehrere lt. Protokoll) also eine Spannung von über 240V.
Das ist noch nicht weiter problematisch, aber doch ein erstes Anzeichen für wachsende irreguläre Belastungen des Netzes. Übeltäter sind hier hauptsächlich die Windkraftanlagen, die für heftige Phasenverschiebungen in der Netzfrequenz sorgen, die durch absolute Hochtechnologie ausgeregelt werden muss. Alles nicht Dreck, aber auch nicht alles Gold. Wir sind erst am Anfang, aber es wird Großes daraus entstehen, da bin ich sicher.
Soweit dazu.
Sicher. Die Infrastruktur ist ein großer Knackpunkt. Aber es ist nicht so, dass wir diesem Problem hilflos gegenüber stehen würden. Ganz besonders wird uns im Süden die neue Leitung aus dem Norden helfen. Die könnte schon seit Jahren stehen, wenn die bayerische Staatsregierung nicht dauernd "BAVARIA first!" blöken würde.
Es gibt bei uns im Süden an der A8 bei Zusmarshausen inzwischen einen riesigen Ladepark mit über 100 Ladepunkten:
Es geht wirklich alles, wenn man wirklich will. Die deutsche Elektrotechnik ist ausgesprochen leistungsfähig, sowohl auf industrieller wie auch auf handwerklicher Seite. Das hat in Deutschland eine sehr alte Tradition, wenn du z.B. an "Siemens-Schuckert" und "Siemens & Halske" denkst, die heute als Siemens AG verschmolzen sind. Heute noch lebt die alte Tradition in Erlangen in voller Blüte.