Zum Thema negative Strompreise:
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Die Anzahl der Stunden mit negativen Strompreisen in Deutschland sind seit ihrer Einführung 2008
angestiegen. Eine mögliche Erklärung läge in der starken Zunahme volatiler Erzeuger im Stromnetz – so einfach
ist die Sache aber auch wieder nicht.
Denn die Entstehung negativer Strompreise hängt von zahlreichen weiteren Rahmenbedingungen im
Stromsystem ab. Ab etwa Mitte der 2020er gehen Experten, trotz einem steigenden Anteil der Erneuerbaren
am deutschen Strommix, sogar von einem Rückgang der negativen Strompreisstunden aus. Mit dem Wegfall
der EEG-Förderung für zahlreiche erneuerbare Anlagen müssen diese stärker auf negative Preisimpulse
reagieren. Zusätzlich gehen weitere konventionelle Kraftwerke vom Netz, die ebenfalls eine schnelle
Anpassung und einen Ausgleich der negativen Preise verhindern. Prognosen erweisen sich allerdings generell
als schwierig, da das Auftreten von negativen Strompreisen grundsätzlich nicht mono-, sondern multikausal ist
– Ereignisse wie eine Pandemie in 2020 hatte 2019 noch niemand auf dem Zettel.