"In Deutschland gibt es zu viele Ungläubige." Kein Satz eines sogenannten Haßpredigers ist das, kein Zitat aus einem Flugblatt. Er stammt von einem neun Jahre alten Jungen, wie der Präsident des Hessischen Landesamts für Verfassungsschutz, Lutz Irrgang, berichtet. Der Schüler aus Tunesien war sich seiner Sache sicher, Versuche seiner Lehrerin, ihm den Unterschied zwischen Ungläubigen und Andersgläubigen zu erläutern, scheiterten. "Für uns ist es relativ neu, daß Kinder solche Formulierungen gebrauchen", sagt Irrgang. Der tunesische Schüler sei kein Einzelfall, "manche Kinder sind stark indoktriniert", fügt er hinzu.