Chinas Militärtechnik besteht Feuertaufe gegen westliches Arsenal
Pakistan soll fünf indische Flugzeuge abgeschossen haben, darunter moderne Jets aus Frankreich. Warum der Vorfall Folgen für Taiwan haben könnte.
Die Eskalation des Konflikts zwischen Indien und Pakistan um die Region Kaschmir gab vor Kurzem auch einen unerwarteten Einblick in die Fähigkeiten der chinesischen Rüstungsindustrie.
Die pakistanische Luftwaffe
[Links nur für registrierte Nutzer], bei Gefechten fünf indische Kampfflugzeuge abgeschossen zu haben, darunter auch moderne französische Rafale-Jets. Entscheidend waren dabei offenbar Langstreckenraketen aus China.

Eine chinesische PL15-E Rakete
(Bild: X/[Links nur für registrierte Nutzer])
Obwohl viele Details noch unklar sind, gilt als gesichert, dass Pakistan eine
[Links nur für registrierte Nutzer] eingesetzt hat. Trümmerteile des Geschosses wurden an mindestens zwei Orten identifiziert, wie das Militärportal The War Zone
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Die PL-15E wurde 2016 in Dienst gestellt und hat eine maximale Reichweite von 145 Kilometern. Damit übertrifft sie leicht die Reichweite der
[Links nur für registrierte Nutzer], Raketen der vierten Generation aus den USA, die auf etwa 120 Kilometer geschätzt wird.
Durch spezielle Zündmechanismen, die die Betriebszeit des Triebwerks verlängern, erreicht die PL-15E zudem eine höhere Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit in der Endphase des Fluges.
Abschuss aus sicherer Entfernung
In Verbindung mit dem Radar des ebenfalls aus China stammenden Kampfjets J-10CE, das Ziele in 250 Kilometern Entfernung erkennen kann, ermöglicht dies Angriffe aus der Distanz.
Dadurch erhöht sich die Überlebenschance des Flugzeugs, da es außerhalb der Reichweite gegnerischer Waffen bleibt, wie der chinesische Staatssender CCTV berichtet. Laut pakistanischen Angaben wurden neben den Rafale-Jets auch mindestens eine russische Suchoi Su-30 und eine MiG abgeschossen.
Zudem sei eine israelische Aufklärungsdrohne zerstört worden. Indien hat den Verlust von Flugzeugen bisher nicht bestätigt. Bereits in der Vergangenheit hatten die Luftgefechte zwischen den verfeindeten Atommächten eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung ihrer Waffensysteme gespielt.
So zeigte sich 1999, dass die alternden MiG-Kampfjets der indischen Luftwaffe in den engen Gebirgspässen des Himalaya Schwächen hatten. Auch nach einem Zwischenfall 2019, bei dem Indien einen MiG-21-Jet und versehentlich einen eigenen Hubschrauber verlor, wurde deutlich, dass dem Land Aufklärungsflugzeuge zur Früherkennung feindlicher Flugzeuge und Raketen fehlen.
Doch die bürokratischen Hürden bei der Beschaffung neuer Systeme sind in Indien deutlich höher als in Pakistan, wo das Militär den Staat dominiert.
Folgen für Rivalität mit den USA
Beobachter werten den offenbar erfolgreichen Einsatz der chinesischen Waffensysteme als bedeutsam für die globale Rivalität zwischen China und dem von den USA geführten westlichen Bündnis. Rund 81 Prozent der pakistanischen Militärausrüstung stammt aus China, darunter mehr als die Hälfte der 400 Kampf- und Bodenangriffsflugzeuge.
"Pakistan wird zu einem Schaufenster für einige der neueren Fähigkeiten Chinas",
[Links nur für registrierte Nutzer] Andrew Small von der German Marshall Foundation gegenüber der Financial Times.
Die Aktien des J-10-Herstellers Chengdu Aircraft Company schossen nach Bekanntwerden der Luftkämpfe um 40 Prozent in die Höhe. "Es gibt keine bessere Werbung als eine echte Kampfsituation", kommentierte Yun Sun vom Washingtoner Stimson Center.
Testlauf für Taiwan?
Experten sehen in dem Kräftemessen auch einen wichtigen Testlauf für einen möglichen Konflikt um Taiwan.
"Wann und wie auch immer dies endet, die Bilanz wird uns sagen, was in Taiwan passieren wird und in welche Richtung westliche Rüstungsunternehmen gehen sollten, um den kostengünstigen und High-Tech-Fähigkeiten entgegenzuwirken, die die Chinesen gezeigt haben", sagte Sushant Singh von der Yale University.
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