Tagesschau.de / 07.05.2025
Konflikt zwischen Atommächten
Indien greift mehrere Ziele in Pakistan an
Der Streit zwischen den
Atommächten Indien und Pakistan
eskaliert. Indien griff mehrere Ziele im Nachbarland an - laut Regierung keine Militäranlagen, sondern "terroristische Infrastruktur". Pakistan kündigte umgehend
Vergeltung an.
Indien hat
Luftangriffe auf
mehrere Ziele in
Pakistan ausgeführt.
Laut indischer Regierung handelte es sich um
"Präzisionsschläge auf terroristische Infrastruktur". Der pakistanischen Armee zufolge galten die Angriffe Zielen im pakistanisch kontrollierten Teil von
Kaschmir sowie in der an Indien grenzenden pakistanischen Region
Punjab. Der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif verurteilte die Luftangriffe und kündigte
Vergeltung an.
Indien habe
"feige Angriffe" an fünf Orten ausgeführt, sagte Sharif.
Pakistan habe
"jedes Recht, auf diese Kriegshandlung Indiens mit aller Härte zu reagieren, und das wird es auch".
Der pakistanische Armeesprecher Ahmed Sharif Chaudhry nannte die Angriffe eine
"abscheuliche Provokation". Pakistan werde darauf
"zu einer Zeit und an einem Ort seiner Wahl reagieren".
Laut Militär mindestens acht Tote
Nach pakistanischen Angaben kamen mehrere Zivilisten ums Leben. Das pakistanische Militär sprach von acht Toten und 33 Verletzten. Das Außenministerium nannte keine genaue Zahl, teilte aber mit, unter den Opfern seien Frauen und Kinder.Das pakistanische Staatsfernsehen meldete unterdessen den Abschuss zweier indischer Kampfjets durch die pakistanische Luftwaffe und berief sich dabei auf pakistanische Sicherheitsbeamte. Weitere Details sind nicht bekannt. Ein Sprecher der zivilen Luftfahrtbehörde des Landes teilte mit, der Luftraum über Pakistan sei für 48 Stunden geschlossen worden, der Flugbetrieb der Flughäfen Islamabad und Lahore bis auf weiteres eingestellt.
Guterres ruft Atommächte zur Zurückhaltung auf
Während Pakistans Premier von
fünf angegriffenen Orten spricht, meldet das indische Verteidigungsministerium
neun Ziele. Die Aktion sei
"gezielt, maßvoll und nicht eskalierend" gewesen, heißt es in einer Erklärung der indischen Regierung.
"Es wurden keine pakistanischen Militäreinrichtungen angegriffen. Indien hat bei der Auswahl der Ziele und der Art der Ausführung beträchtliche Zurückhaltung geübt."
Auch Indien beklagte Opfer: Durch pakistanischen Beschuss seien im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir mindestens drei Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Armee Medienberichten zufolge mit. Die
pakistanische Armee habe über die
Kontrolllinie hinweg
willkürlich geschossen. Die indische Armee werde auf den Beschuss in angemessener Weise reagieren.
Die
Kontrolllinie gilt als
De-Facto-Grenze und teilt Kaschmir zwischen den beiden Ländern. Die Angriffe sind eine erhebliche Eskalation der jüngsten Spannungen zwischen den beiden Atommächten. Ausgelöst wurden sie durch einen
Terroranschlag am
22. April in dem indisch kontrollierten Teil der Unruheregion
Kaschmir.
Bewaffnete Angreifer hatten dort auf einer
Bergwiese in einer
Urlaubsgegend nahe der Stadt Pahalgam
26 Menschen getötet - vorwiegend
indische Touristen.
Die indische Regierung wirft Pakistan eine Beteiligung vor, was die Regierung dort zurückweist.
UN-Generalsekretär António Guterres äußerte "tiefe Besorgnis" über die Entwicklung. Er rief
beide Atommächte zur Zurückhaltung auf. Eine militärische Lösung sei keine Lösung.
"Die Welt kann sich eine militärische Konfrontation zwischen Indien und Pakistan nicht leisten",
sagte er laut einer Mitteilung seines Büros.
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