

In den letzten 2 Jahrzehnten hat sich in der VR China viel getan. Die Loehne und Renten sind stark gestiegen. Westliche Unternehmen, die Joint-Ventures mit chinesischen Unternehmen betreiben, verlagern schon seit mehreren Jahren deshalb ihre Produktion in Billiglohnlaender wie z. B. auf die Philippinen, nach Kambodscha, Malaysia, Thailand oder Vietnam. Konzerne wie z.B. VW und GM, die seit Jahrzehnten in der VR China produziert haben, zahlen derzeit gekuendigten chinesischen Facharbeitern, die mehrere Jahre fuer die Konzerne gearbeitet haben, hohe Abfindungen von umgerechnet 40.000 EUR pro Kopf. Vorarbeiterm und in mittleren Fuehrungsebene taetigen Chinesen, weren noch hoehere Abfindungen gezahlt, um Arbeitsgerichtsprozesse zu vermeiden.
Deutsche Welle / 28.01.2012
Billiglohnland ade
In China steigen die Löhne im Durchschnitt über 20 Prozent pro Jahr. China schüttelt seine Rolle als Billiglohnland Nummer eins ab. Jetzt werden aus Produzenten mehr und mehr Konsumenten.
Von solchen Lohnsteigerungen können deutsche Arbeitnehmer nur träumen: Am 1. Januar hat die Pekinger Stadtregierung den Mindestlohn um 8,6 Prozent erhöht. Am 1. Februar folgt die Sonderwirtschaftszone Shenzhen im Süden Chinas dem Beispiel der Hauptstadt. Die Lohnuntergrenze für einfache Arbeit wird dort auf 1500 Yuan pro Monat angehoben, das sind rund 185 Euro.
Die Löhne in China steigen rasant. Nach Statistiken des Ministeriums für Arbeit und soziale Sicherheit stiegen die Löhne im vergangenen Jahr landesweit um gut 20 Prozent. Hauptgrund für diese Entwicklung sei der zunehmende Arbeitskräftemangel in China, sagt der chinesische Arbeitsmarktexperte Liu Kaiming vom Institute of Contemporary Observation in Shenzhen.
"Man sieht, dass seit dem Jahr 2004 die Menschen, die nach 1980 geborenen sind, die Hauptarbeitskraftgruppe ausmachen. Aber wegen der Geburtenplanung schrumpft die Zahl der Arbeitskräfte."
Ausgebildete Arbeitskräfte sind in China heiß begehrt
Der Arbeitskräftemangel macht sich besonders im Niedriglohnsektor bemerkbar. In der Textilbranche aber auch in der Spielzeugindustrie zieht es wegen steigender Löhne immer mehr Unternehmen nach Vietnam, Kambodscha oder Bangladesch. China als Billiglohnland Nummer eins – diese Zeiten sind offenbar vorbei. Die chinesische Führung fördert Lohnsteigerungen aktiv. Sie will Unruhen vermeiden und den Druck zur Einführung höherwertiger Technologien erhöhen.
"Made in America – again"
Sogar der jahrelange Exodus amerikanischer Industrieunternehmen nach China ist gestoppt. Die Boston Consulting Group veröffentlichte im Dezember letzten Jahres einen Bericht unter dem Titel "Made in America, again". Darin schreiben die Autoren, dass US-Industrieunternehmen für den heimischen Markt zunehmend wieder in Nordamerika produzieren. Hauptgrund dafür sei, dass der Produktivitätszuwachs in China die stark steigenden Löhne nicht kompensieren kann. In den USA hingegen sinken die Löhne; gleichzeitig steigt dort die Produktivität. Hinzu kommen die Aufwertung des chinesischen Yuan und der schwache Dollar.
Hal Sirkin, einer der Autoren der Studie rechnet damit, dass bis 2015 die Produktionskosten in China bei einem Großteil der Produkte nur noch 10 Prozent geringer sind als in den USA.
"Wenn sie dann noch die Kosten hinzufügen für den Transport, für das Risiko von Produktpiraterie, für die drei Monate, bis die Produkte verschifft sind und für die Tatsache, dass sie 8000 bis 10.000 Kilometer von den Kunden entfernt sind, dann spielen diese 10 Prozent keine Rolle mehr."
Dann sei es egal, ob man in China oder in den USA produziere.
Steigender Konsum
In der deutschen Industrie lässt sich ein Trend wie in den USA nicht beobachten, sagt Alexandra Waldmann vom Asien-Pazifik-Ausschuss des Bundesverbandes der deutschen Industrie. Im Gegenteil: Die Investitionssummen steigen. Deutsche Unternehmen produzieren in China hauptsächlich im Hochtechnologiesektor und müssen dementsprechend ohnehin hohe Gehälter zahlen. Für diese Firmen spiele die Qualifizierung der Mitarbeiter eine größere Rolle als die Frage des Lohnniveaus, so Waldmann.
Hinzu komme, dass deutsche Unternehmen in China zum größten Teil Mittelständler seien, die Standortentscheidungen langfristig treffen, so Waldmann. Schon, weil die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter ein langwieriger Prozess ist.
"Wenn man erst einmal qualifizierte Kräfte ausgebildet hat, die Hochtechnologieprodukte herstellen können, ist es auch nicht so einfach, dort wieder wegzugehen und sich das woanders aufzubauen",
erläutert Waldmann gegenüber DW-WORLD.DE.
Aber Lohnsteigerungen in China können sich für ausländische Unternehmen durchaus positiv auswirken. Steigende Löhne sorgen für Kaufkraft in den Taschen chinesischer Konsumenten und machen den chinesischen Markt noch interessanter. Aus den einstigen Produzenten werden Konsumenten.
Deshalb bedeute eine Rückkehr US-amerikanischer Industrieunternehmen in die Heimat nicht zwangsläufig, dass Fabriken in China geschlossen werden, so Hal Sirkin von der Boston Consulting Group. Die US-Fabriken in China würden künftig eben den asiatischen Markt bedienen. Die USA hingegen würden in Zukunft zunehmend wieder zum Produktionsstandort für den nordamerikanischen Markt, prognostiziert der Analyst.
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Geändert von ABAS (16.04.2025 um 08:16 Uhr)
" Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
Und sagt Weihnachten ab! " (Sheriff von Nottingham)
auf der Ignorier-Liste: autochthon, Blackbyrd, Empirist, feige, Justiziar, Lykurg, MANFREDM, phantomias, Politikqualle, Soraya, Virtuel
Ich gratuliere zum ersten inhaltlich vernünftigen Beitrag seit 13 Jahren. Trotz höchst dramatischer Veränderungen in China hat @Chronos trotzdem recht mit seinem Einwand. Erstens ist ja alles relativ. Die sehr beachtliche prozentuale Lohnsteigerung stockt ja eine extrem niedrige Basis auf und ist deswegen nicht mit Europa vergleichbar. Zweitens gibt es auf der ganzen Welt keinen Staat, dem das Etikett "Deep State" besser zu Gesicht steht als China.
Zu Europa und den USA passt es überhaupt nicht. Sogar auch ultrarechten HPF Nutzer beklagen den übergroßen Einfluss (in ihrem Fall jüdischer) Banken und Industrien auf die Staatsgeschäfte. Dieser Zustand ist genau das Gegenteil eines "Deep State".
Du bist mir jetzt um wenige Minuten zuvor gekommen, denn genau dieses wollte ich auch gerade schreiben.
Der Nutzer @ABAS ist auf den ältesten Trick der Teppichhändler reingefallen, nämlich auf den Unterschied zwischen Prozentualwert-Erhöhung und Absolutwert-Erhöhung und das Durchschlagen auf die eh schon sehr niedrigen absoluten Gestehungskosten in China im Vergleich zu den Kosten bei uns.
Wenn Milchmädchen Vergleiche anstellen.....![]()



Mit Mut und Verstand fürs deutsche Vaterland...
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Zu einem Teil magst Du recht haben . zu einem anderen Teil weniger. Mir sind zumindest zwei Untrnehmen persönlich bekannt, welche NICHT in China investieren, weil diese beiden Unternehmen auf dem Schatz technologisch führender Entwicklung sitzen und diesen Schatz nicht mit einem chinesischen Unternehmen bzw. dem chinesischen Staaten teilen wollen.
Beide produzieren auch in Asien - haben sich aber ganz bewusst gegen China entschieden.
Ich finde eh die Fixierung auf einen Absatzmarkt China aus diversen Gründen fatal...
Ich kann Alles, ausser Hochdeutsch
Interessanter Gedankengang.Ich finde eh die Fixierung auf einen Absatzmarkt China aus diversen Gründen fatal...
Sie wären wohl auch gegen Quartals- und Monats- und Wochenbilanzen zur Verdeutlichung den gesetzten Managerziels, das auf kurze Erfolgsphasen setzt, statt auf Erhalt des Betriebes.
Ich vermute daher Sie kennen den Unterschied vom Unternehmer zum Manager.
Antwort bei Anstand und nicht Duzen für: amendment, Minimalphilosoph, Zack1, Stanley_Beamish, Larry Plotter, Hitman, XARRION, navy, SingSing, ABAS, Nathan, mabf, Le Bon, Würfelqualle, witcher, Flaschengeist.Ötzi, Götz, GSch, tosh, Empirist.
Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. (hellenische Mysterien, Dionysos, später als Plagiat im Christentum)
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